Bergfexin

Uia di Ciamarella

mountaineering

L I

3676 m

14  km

1350 Hm

2 Tage

Pian della Mussa

Rifugio Bartolomeo Gastaldi

Die Uia di Ciamarella, oder einfach nur Ciamarella genannt, liegt auf der italienisch-französischen Grenze. Der einfachere Zugang erfolgt von der italienischen Seite aus dem Val d’Ala. Das Rifugio Bartolomeo Gastaldi dient als Stützpunkt für eine Besteigung. Die Besteigung der Ciamarella ist größtenteils eine Wanderung auf mit Steinmännchen markierten Geröllpfaden. Der kleine Gletscher unterhalb des Gipfels kann bei Ausaperung auch ohne Seil begangen werden. Lediglich der steile Gipfelhang kann bei Vereisung heikel werden. 

Da wir am nächsten Tag noch auf den Albaron wollten, verbrachten wir noch eine Nacht im Rifugio Gastaldi. Wenn man vor dem Abendessen noch Zeit hat, lohnt sich der kurze Aufstieg auf den Hüttengipfel  Rocca Turo. Von dort hat man einen sehr guten Ausblick auf die Ciamarella und das Val d’Ala.

Vom Rifugio Gastaldi folgt man dem Weg Nr. 224 Richtung Passo Collerin. Nach einer Anhöhe geht es leicht abwärts an der alten Materialseilbahn vorbei zur Wegkreuzung „Pian Gias“. Man folgt weiter dem Weg Nr. 224 in das enge Tal des ehemaligen Pian Gias Gletschers hinein. An einer Brücke mit dem alten Wegweiser zur Ciamarella überquert man den Rio delle Capre. Entlang des Bergbachs geht es noch ein Stück aufwärts, auf 2670 m verlässt man die Wegmarkierungen und steigt die alten Gletschermoränen hinauf. Zahlreiche Steinmännchen und Begehungsspuren ermöglichen eine gute Wegfindung durch das Moränengeröll. In leichter Kraxelei über Gletscherschlifffelsen gelangt man zum Rand des kleinen Ghiacciaio della Ciamarella. Der Gletscher besitzt ein paar Spalten, ist er noch nicht ausgeapert, sollte man sich anseilen. In einem Rechtsbogen peilt man den Westhang der Ciamarella an, erst beim Näherkommen erkennt man die deutliche Spur im Geröllhang. Vom Gletscherrand führen mehrere Wegspuren in Serpentinen durch die Schuttflanke aufwärts. Im 35° steilen Hang quert man dann unterhalb der Gipfelwand hinüber auf den Nordwestgrat der Ciamarella. Am besten man steigt dort nicht auf den Gletscher auf der Nordseite, wie in der Karte eingezeichnet, sondern bleibt direkt an der eisfreien Gratkante. Über einfache kurze Kraxelstufen erreicht man den Gipfel.
Falls man keine weiter Nacht im Rifugio Gastaldi plant, empfiehlt sich ein direkter Abstieg nach Pian della Mussa, da man zur Hütte sonst einen Gegenanstieg von knapp 150 Höhenmetern zu bewältigen hat. Dazu nimmt man an der Wegkreuzung Pian Gias den Weg Nr. 223. Dieser Weg ist etwas steiler und anspruchsvoller als der Normalzustieg zum Rifugio Gastaldi. Bei den Ruinen der Alp Gias Naressa vereinigt sich dieser Weg mit dem Hüttenweg und führt dann über das Pian dei Morti zurück zum Parkplatz beim Rifugio Città di Ciriè.