Tödi
Tag 1: Zustieg zur Fridolinshütte vom Fisetenpass via Gemsfairenstock (T4, 1400 Hm Aufstieg, 1300 Hm Abstieg. 7:30 h)
Den Fisetenpass erreicht man mit der kleinen Seilbahn von Urnerboden (bei Schönwetter auf Wartezeiten einstellen). Vom Fisetenpass führt ein blau-weiss markierter Alpinwanderweg in gut zwei Stunden zum Gemsfairenstock. Der Gletscher «Langfirn» muss nicht mehr betreten werden, der Weg führt am Rand vorbei. Vom Gemsfairenjoch erreicht man den tollen Aussichtsgipfel über den Westgrat. Der Abstieg vom Gemsfairenjoch auf den Claridenfirn ist etwas heikel, der Hang ist sehr steil und es gibt teilweise nur eine sehr dünne Schuttauflage auf glatten nassen Felsplatten. Der Claridenfirn selbst ist ungefährlich, am Rand gibt es keine Spalten mehr. Vom Gletscherrand führt ein markierter Weg zur Claridenhütte. Wer mag, kann auch einen kurzen Abstecher für eine Einkehr zur Hütte machen. Ansonsten geht es weiter am «Badesee» vorbei zur Beggilücke hinauf. Von dort wandert man über eine grüne Alpwiese hinab ins Hochtal Ober Sand, wo man noch die Gletscherabbrüche des Claridenfirns bewundern kann. Nach Überquerung des Oberstafelbachs folgt ein letzter Anstieg zum Ochsenstock. Vom dort steigt man 150 Höhenmeter ab zur traumhaft gelegenen Fridolinshütte, wo man sich im Badesee erfrischen kann.
Tag 2: Tödi (WS, 1550 Hm, 4:30-6 h Aufstieg, 3-5 h Abstieg)
Zwischen 3 und 4 Uhr startet man im Schein der Stirnlampen von der Fridolinshütte Richtung Grünhornhütte. Der weiss-rot markierte Bergweg führt erst flach, dann in vielen steilen Serpentinen hoch zur Grünhornhütte. Am Schluss gibt es kettengesicherte Passagen. Von der Grünhornhütte, der ersten SAC Hütte überhaupt, klettert man an stabilen Ketten ab zum Gletscherrand. Ein direkter Übergang auf den Gletscher ist wegen der Séracs dort nicht möglich, der Einstieg erfolgt deshalb erst oberhalb der Gelben Wand. Diese erreicht man über Geröll und Firnreste. Der Einstieg zur Gelben Wand erfolgt über eine Art Klettersteig. Es empfiehlt sich, die neuere der beiden Varianten mit den stabilen Eisenbügeln und den Fixseilen zu wählen. Der senkrechte Klettersteig (C) endet auf einem glatten, breiten Band unter überhängenden Felsen, über das man nun entlang von Ketten hinauf geht. Dann folgt die Schlüsselstelle des Klettersteigs, eine kurze Stelle mit Überhang (D). Danach quert man ausgesetzt auf einem schmalen Band (durchgehend Stahlseil) zu einem Felssporn. Diesen geht es nun ungesichert hinauf und dann über ein steiles Schuttfeld hinüber zur nächsten Querung auf Eisenstiften (wieder mit Kette). Die Querung endet am Gletscherrand. Ein weiteres Fixseil führt noch ein Stück an der Felswand neben dem Gletscher aufwärts. Am Ende des Seils muss man sich den Weg durch die Séracs auf die Gletschermitte suchen. Von da an ist die Tour recht unproblematisch: Weiter hoch auf dem Gletscher bis auf 3200 m und dann links an der Séraczone vorbei Richtung Norden. Vor dem steileren Schlusshang (30 °) gilt es eine breite Querspalte zu queren. Danach quert man unterhalb des Firngrates hinüber zum Gipfel, der eis- und schneefrei ist.
Vom Tödi zurück zur Fridolinshütte wie beim Aufstieg. Der Einstieg vom Gletscher auf die Gelbe Wand ist anhand eines Symbols oben auf der Wand wiederzufinden. Die senkrechte Klettersteigstelle (C) wird oft abgeseilt oder abgelassen. Um bis zum Gletscher zu kommen, braucht man ein 60 m Seil oder man muss an einem der Trittbügel einen Zwischenstand einrichten. An dieser Stelle ist daher oft mit Wartezeiten zu rechnen.
Abstieg von der Fridolinshütte nach Hinter Sand (T2, 800 Hm, 2-5 h)
Nach einer Pause an der Fridolinshütte geht es auf dem kürzesten Weg hinunter nach Hinter Sand. Der Weg windet sich in vielen Serpentinen hinunter nach Tentiwang. In dem Tal geht es eine Weile flach neben dem Bifertenbach dahin, bevor der Weg durch Bergwald hinunter zur Hochebene Hinter Sand führt. Von dort bringt einen das Alpentaxi nach Tierfed oder zum Bahnhof Linthal. Falls man zu Fuss gehen möchte, muss man mit zusätzlichen 1:30 h nach Tierfed oder 3 h nach Linthal rechnen.