Bergfexin

Rumiñahui Norte

mountaineering

T5 II

4721 m

13 km

950 Hm

8 h

Santa Ana del Pedregal

Der Rumiñahui ist ein viergipfeliger Vulkan gegenüber dem Cotopaxi. Während der Mittelgipfel relativ oft bestiegen wird, bekommt der Norte, der höchste, relativ wenig Besuch. Für erfahrene Alpenbergsteiger ist der Rumiñahui Norte eine spannende Alternative zu den Akklimatisierungs-Wandergipfeln. Ein guter Orientierungssinn ist unerlässlich, es finden sich nur wenige Markierungen in Form von Steinhaufen. Es gibt zwei Möglichkeiten, sich dem Berg anzunähern. Die gebräuchlichere ist die von der Laguna Limpipungo im Cotopaxi-Nationalpark. Der öffnet leider erst zu Bergsteiger-unfreundlichen Zeiten um 8 Uhr seine Pforten, was aufgrund der oft stattfindenden Wetterverschlechterung über Mittag zu spät ist. Als Alternative bietet sich die Pedregal-Route an, die von Santa Ana del Pedregal startet. Die ersten 3 km der Route kann man mit einem Geländewagen abkürzen.
Falls man die erste Strecke von Santa Ana mit dem Geländewagen fährt, startet man am Vereinigungspunkt von zwei Wirtschaftswegen auf ca. 3900 m Höhe. Man geht durch das Gatter des Weidezauns und folgt einer breiten Traktorspur durch die Wiese auf den Grasrücken «Filo de Pogyo». Ab dort ist der Weg nicht mehr so deutlich. Man muss nun diagonal zu dem Weidezaun absteigen und nicht weiter den Grasrücken hinaufsteigen, der vermeintliche Steinmann auf dem ersten Felsabsatz ist eine Lavaformation! Der Weg führt dann entlang des Zauns auf eine unüberwindbar aussehende Felswand zu. In dieser gibt es aber einen gut gangbaren Durchlass über eine schmale Terrasse. Nach dieser Passage quert man ohne viel Höhengewinn durch dichte Vegetation den Hang, bis man auf die Limpipungo-Route stösst. Ein sandiger Weg führt nun leicht ansteigend vom unteren Hauptweg weg. Nach einer kurzen Kraxelstelle erreicht man einen Sattel, von dem man eine steile, rutschige Sand-/Geröllrampe aufsteigt. Kurz bevor man die Gratkante erreicht, folgt man Steinmännern nach rechts zu einem Graben. Dieser muss durchklettert werden, die Schlüsselstelle der Tour. Danach folgt man deutlichen Wegspuren und gelangt – wenn man den Abzweig verpasst hat – vor eine unüberwindbare schwarze Felsnadel (der Pfad dorthin ist deutlicher, aber nicht der richtige!) Steht man vor der Nadel, muss man wieder zurück, nicht versuchen, nach links direkt durch den Kamin abzuklettern! Man folgt den Steinmännchen auf der Westflanke leicht abwärts, bis man am Fuss eben dieser Rinne angelangt ist. Dann steht man vor dem sogenannten «W», wie es die ecuadorianischen Bergführer nennen. Hier gibt es zwei Varianten: Links durch eine steile Schuttrinne oder rechts bei einem Schlingenstand über ein Felscouloir zu einem schrägen Band hochklettern. Die Rinne ist gut ohne Seil machbar. Nach der Geröllrinne steigt man über treppenartigen Felsstufen zum Vorgipfel hoch, von dem es nur noch wenige Meter bis zum höchsten Punkt sind. Abstieg wie Aufstieg, oder alternativ zur Laguna Limpipungo.