Rheinwaldhorn
Zustieg zur Capanna Adula UTOE durch’s Val di Carassino (T2, 1200 Hm)
Idealerweise fährt man mit dem Postauto hoch zum Lago di Luzzone auf 1600 m. Nach der Überquerung der Staumauer folgt man der Asphaltstrasse durch einen beleuchteten Tunnel. Nach dem Tunnel geht es über einen Schotterweg zum nächsten Stausee, dem Lago di Carassina. Ab hier hat man zwei Möglichkeiten, zur Capanna Adula zu gelangen: Den Alpinwanderweg über die Via Alta Val Carassina oder den Alpweg durch’s Tal. Nachdem ich aufgrund einer Zugverspätung den Bus zum Lago di Luzzone verpasst hatte und von Ghirone 400 Höhenmeter zusätzlich aufsteigen musste, blieb es beim Normalweg. Am Ende des langen Val di Carassino liegt die Capanna Adula CAS. Für die Besteigung des Rheinwaldhorns ist es günstiger, in der oberen Hütte, der Capanna Adula UTOE zu übernachten, das bringt dann aber nochmal 300 recht steile Höhenmeter am Zustiegstag mit sich.
Rheinwaldhorn: Aufstieg via WSW-Grat/Via Malvaglia (WS II, 1000 Hm, 3,5 km, 3:30 h)
Von der Hütte startet man auf dem markierten Bergwanderweg (T3) Richtung Passo del Laghetto. Von dem kleinen See Laghetto dei Cadabi leiten blaue Markierungen durch Geröll hoch zum WSW-Grat. Zunächst geht es nördlich des Grates entlang, auf ca. 3000 m kraxelt man drahtseilgesichert kurzzeitig auf die Südseite des Grates und geht dann auf dem Grat weiter. Nach einer Weile wechselt man wieder zurück auf die Nordseite des Grates, nur um bald wieder über eine kettengesicherte ca. 5 m lange senkrechte Kletterstelle (II+) zurück auf den Grat zu gelangen. Auf dem breiten Grat geht es danach weiter bis zu P. 3205. Etwa dort verlässt man den Grat und steigt über geröllbedeckte Gletscherreste hoch zum Südgrat des Rheinwaldhorns. Über den schmalen, plattigen Grat (I) geht es zum Gipfel.
Abstieg via Vadrecc di Brasciana (L, 1000 Hm, 4 km, 2:00 h)
Über den Nordwestgrat steigt man zum Adulajoch hinunter, der Übergang vom bündnerischen Läntagletscher zur Tessiner Seite. Am Adulajoch betritt man den Brasciana-Gletscher. Obwohl der Gletscher scheinbar spaltenlos ist, sollte man zur Sicherheit dennoch anseilen. Man quertden Gletscher linkerhand des Felsgrates in Richtung Grauhorn. Auf ca. 3000 Hm endet das Eis und wir folgen den Steinmännchen durch die Geröllwüste unterhalb der Cima della Negra zu der grasbewachsenen Seitenmoräne, wo ein deutlicher Pfad beginnt. Dieser Pfad mündet in den markierten Wanderweg, der uns zurück zur Capanna Adula UTOE bringt.
Abstieg nach Dangio (T2, 1600 Hm)
Falls man mit ÖV angereist ist und nicht durch das Val di Carassino zurückkehren will, kann man auch nach Dangio absteigen. Dieser Weg ist kürzer, aber um einiges steiler. Zunächst geht es zurück zur unteren Adula-Hütte. Von dort führt ein steiler Zickzackweg (ein ziemlicher Kniebrecher) durch den Wald hinunter zum idyllischen Sommerweiler Irà im Val Soi. Der Weg führt nun eine Weile am Waldrand entlang und schlängelt sich dann hinunter in den Talgrund. Oberhalb des wilden Bergflusses Soia geht es zum Dörfchen Dangio. Von der kleinen Kirche bringt einen das Postauto zum Bahnhof in Biasca.