Pointe de la Sana
Die schwarze, wuchtige Pyramide der Pointe de la Sana ist einer der markanten Gipfel im Nationalpark Vanoise. Trotz der Nähe zum beliebten Ferienort Val-d’Isère wird sie im Sommer selten besucht. Das liegt wohl daran, dass der Weg zum Gipfel recht lang ist und größtenteils durch wegloses, schuttiges Gelände führt. Wer Einsamkeit sucht und gern abseits der Wege unterwegs ist, wird hier sein Gipfelglück finden. Die Tour ist auch für ausdauernde Alpinwanderer geeignet, denn der kleine Gletscher Barmes de l’Ours ist mittlerweile zu einem kleinen Eisfeld zusammengeschrumpft, sodass man ihn auch ohne Gletscherausrüstung gefahrlos überqueren kann.
Vom Parkplatz folgt man dem Wegweiser zur „Tour du Mont Roup“. Der Weg führt über eine Brücke hinauf zu einer Schotterstraße auf der rechten Talseite. Dieser folgt man bis zu einer Abzweigung, wo man den rechten, schmaleren Weg nimmt. Entlang eines Bergbachs steigt man aufwärts zum Chalet du Charvet. Am Abzweig nach der Alp folgen wir weiter der Tour du Mont Roup. Der Pfad führt sehr schön entlang eines Flüsschens in das Tal hinein. Bei der Brücke am Talende verlässt man den Wanderweg und wandert weglos über die Grashügel in Richtung der östlichen (linken) Seitenmoräne. Diese ersteigt man am leichtesten vor einem Felskopf bei einer kleinen Einsattelung, dort finden sich auch ein paar Steinmänner. Nach Überquerung der Moräne erreicht man das geröllbedeckte Gletscherbett des Glacier des Barmes de l’Ours. Die Überreste des kleinen Gletschers sind unter einer meterdicken Schuttschicht begraben, sodass man zunächst gar nicht merkt, dass man sich auf einem Gletscher befindet. Lediglich am südlichsten Ende findet man noch freies Eis vor. Über eine schneegefüllte Rinne unter einer markanten schrägen Felsspitze am südlichen Gletscherende gelangt man zum Col des Barmes de l’Ours. Nun befindet man sich auf der geröllbedeckten Südostflanke der Pointe de la Sana, die früher auch einmal von einem Gletscher bedeckt war. Das türkisblaue Seelein hellt die Gesteinswüste etwas auf. Entlang der Gratkante steigt man zum Gipfel auf. Eine kurze Steilstufe umgeht man am besten westlich. Im oberen Bereich finden sich Andeutungen von Pfadspuren. Der Hang ist steil, aber das Geröll rutscht zum Glück nicht. Der Gipfel bietet eine tolle Aussicht auf die höchsten Gipfel der Vanoise und das schöne Vallon de la Leisse.
Zurück zum Gletscher geht es auf dem Aufstiegsweg. Danach folgt man Steinmännchen dem Gletscherbach hinab in eine Ebene mit einem auffälligen zerbrochenen Felsblock. Von dort steigt man weglos entlang des Flusses ab, am besten hält man sich auf dessen linken Seite. Der Abstieg endet auf einer sumpfigen Hochebene, auf der man wieder auf den Wanderweg trifft. Vor einer Schwemmebene folgt man einem Pfad an deren linken Seite entlang (die Abkürzung ist auf der Karte nicht eingezeichnet). Der Pfad führt oberhalb einer Schlucht zu einem runden Seeauge. Dort trifft man wieder auf die Tour du Mont Roup. Nun folgt man der weit ausholenden Schlaufe des Wanderwegs zu den Cascades les Pissets. Nach der Alp „Chalet du Riondet“ trifft man wieder auf den Aufstiegsweg, auf dem es zurück zum Parkplatz geht.
