Pasochoa
Der Pasochoa ist einer der leichtesten 4000er in Ecuador und wird deshalb oft zu Akklimatisierungszwecken oder von Trekkern besucht, meistens über die kurze Nordroute vom Central Hidroeléctrica. Etwas länger ist die Annäherung von Santa Ana del Pedregal Süden. Dieser Ausgangspunkt hat den Vorteil, dass man dort die Basis für weitere Touren im Cotopaxi-Nationalpark aufschlagen kann und dabei von der hohen Schlafhöhe profitiert. Gemeinhin wird die Secret Garden Lodge als Ausgangspunkt für die Pasochoa Besteigung angegeben. Diese bringt jedoch ein gewisses Risiko mit sich: Zum einen verlangt der Lodge Besitzer saftige Parkgebühren (20 USD aktuell), zum anderen gibt es Berichte darüber, dass man sich dort einer geführten Gruppe anschliessen muss. Wer lieber auf eigene Faust wandert, dem sei empfohlen, entweder sehr früh zu starten oder von der Hacienda Ave Maria zu beginnen. Da es sich dabei um eine nicht touristische Hacienda handelt, sollte man sich dorthin besser chauffieren lassen, um nicht das Auto auf dem Privatbesitz zu parken. Die hier beschriebene Rundtour führt im Aufstieg über einen wenig bekannten, aber sehr angenehmen Erdweg von der Hacienda Ave Maria, wo man eine mögliche Gruppenverpflichtung vermeidet. Der Abstieg zur Secret Garden Lodge verläuft im unteren Bereich auf einem abenteuerlichen Hohlweg durch dichten, moosigen Wald, ein ganz besonderes Erlebnis! Die Wege sind bis auf eine kurze Kraxelstufe vor dem Gipfel einfach und angenehm zu gehen. Der Gipfel bietet bei gutem Wetter eine spektakuläre Aussicht auf den Cotopaxi.
Von der Hacienda Ave Maria folgt man dem Fahrweg Richtung West und zweigt dann nach 500 Metern auf einen Traktorweg ab. Diesem folgt man bis zum Wasserreservoir. Teilweise ist die Spur etwas undeutlich, am besten hält man hier den gps-track bereit. Sobald der Weg den Wald erreicht, wird er sehr eindeutig. Eine vom Wasser glattpolierte Erdrinne führt durch den immer lichter werdenden Wald in den Páramo hinauf, wo sich der Blick auf Cotopaxi, Rumiñahui und die Illinizas eröffnet. Der Weg umgeht nun in einem weiten Bogen einen Höhenrücken und läuft dann mit der Secret Garden Variante zusammen. Ab der Haarnadelkurve auf ca. 3800 könnte man diese grosse Kurve abkürzen, allerdings ist die alte Wegspur ziemlich zugewachsen und nur schwer zu finden, sodass dies nicht viel Zeitersparnis bringt. Im weiteren Verlauf quert der Weg unter ein paar Basaltzacken entlang zum Hauptgipfel. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine kurze Kletterstelle über einen Konglomeratblock zu überwinden. Will man den allerhöchsten Punkt erreichen, muss man zudem über einen tiefen Felsspalt springen.
Für den Abstieg folgen wir zunächst dem Hinweg. Der Abzweig nach Secret Garden ist leicht übersehbar, zwei weisse Steine am Wegesrand markieren den Beginn eines stark erodierten Pfades. Dieser führt zunächst durch Gebüsch entlang eines Wassergrabens, dann über einen Hohlweg durch dichten moosigen Wald. Der Waldweg endet an den Weiden von Secret Garden. Ein Traktorweg bringt uns zurück zur Hacienda Ave Maria.