Bergfexin

Monte Leone

mountaineering
WS- II- <30°

3552 m

17 km

1750 Hm

10 h

Simplon Hospiz

Hotel Monte Leone

Der Monte Leone wird in der Regel an einem Tag vom Simplonpass bestiegen, was einerseits konditionell einiges abverlangt, andererseits aber den Vorteil hat, dass man bequem in einem der Hotels dort nächtigen kann. Eine Übernachtung in der Monte Leone Hütte macht leider wenig Sinn, da man von dort 300 Höhenmeter absteigen müsste, um auf den Normalweg zu gelangen. Der Normalweg führt über den spaltenarmen Homattugletscher auf den Breithornpass und von dort über den flachen Alpjergletscher zum Monte Leone-Südgrat. Der Grat stellt klettertechnisch keine großen Herausforderungen. Um die wildesten Gratzacken zu umgehen, muss man aber einige exponierte Querungen in der Flanke in Kauf nehmen.

Vom Simplon Hospiz steigt man zunächst 100 Höhenmeter über den Wanderweg Richtung Monte Leone Hütte auf. Bei einem Steinmann neben einem Bach zweigt eine Abkürzung zum Homattupass ab. Die Wegspur ist sehr deutlich zu erkennen. Der Pfad führt unter dem Hübschhorn-Nordsporn hinauf zu einem Holzpfosten auf einer Anhöhe. Im Dunkeln ist die Wegfindung nun etwas anspruchsvoll: Der ursprüngliche Weg wurde durch einen Hangrutsch zerstört, deswegen muss man ein Stück über die Felsblöcke der Endmoräne oberhalb des Rutsches kraxeln. Auf der anderen Seite des Rutsches verlässt man die Blöcke und wandert weglos über den Grashang hinauf zu einer Mulde mit Tümpel (P. 2603). Ab hier leiten grüne Punkte über Felsblöcke hinauf auf die Gletscherschliffplatten unterhalb des Homattugletschers. Über die längs ausgerichteten Platten lässt es sich sehr bequem aufsteigen, insofern sie trocken sind. Die grünen Punkte helfen bei der Wegfindung zum Gletscherrand. Über den Homattugletscher steigt man dann auf zum Breithornpass, der stellenweise schon gletscherfrei ist. Dort eröffnet sich erstmals der Blick auf den Monte Leone. Wer noch nicht angeseilt ist, sollte das hier tun, denn der Alpjergletscher hat zwei ernst zu nehmende Randspalten. Vom Breithornpass steigt man ein Stück abwärts und quert dann über das flache Gletscherplateau zum Einstieg auf den Südgrat. Wenn keine Spur besteht, kann man sich an dem markanten Gratturm (P. 3373) orientieren, der Einstieg befindet sich links davon. Achtung, unterhalb des Einstiegs muss man zwei Randspalten queren! Der Aufstieg auf den Grat ist etwas unangenehm und bröselig. Zunächst geht es nicht direkt auf dem Grat, sondern auf der Westseite unter den Türmen entlang. Dieses erste Drittel des Grates ist der heikelste, da die Querung recht ausgesetzt ist. Danach gelangt man über Felsstufen direkt auf den Grat, der im Mittelteil aus flachen Platten besteht. Hier kommt man recht zügig voran. Kurz unterhalb des Gipfels wird es dann noch einmal anspruchsvoller. In leichter Kletterei (I) erreicht man den Gipfel.

Zurück geht es zunächst auf dem gleichen Weg. Am Mittag sollte man die Steinschlaggefahr vom Gletscherrand beachten und lieber etwas weiter unten auf dem Alpjergletscher zum Breithornpass queren. Früh in der Saison lässt es sich in den Schneerinnen zwischen den Gletscherschliffplatten bequemer absteigen. Von der Mulde bei P. 2603 kann man alternativ Wegspuren folgen, die in nordöstlicher Richtung direkt zum Wanderweg zurückführen. Über den gut ausgebauten Wanderweg geht es dann entspannt zurück zum Simplon Hospiz.