Bergfexin

Mont Vélan

mountaineering

WS+ II 40°

3727 m

24 km

2100 Hm

2 Tage

Bourg-St-Pierre, Parking Valsorey

Cabane du Valsorey

Der Mont Vélan ist der höchste Berg zwischen dem Grand Combin und dem Mont Blanc-Massiv. Obwohl ihn das zu einem Aussichtsgipfel macht, wird er nicht so oft besucht, was vermutlich daran liegt, dass der Gipfel nicht die magische 4000 m Grenze erreicht. Von der Cabane du Valsorey lässt sich eine abwechslungsreiche Runde machen, mit langer aber leichter Kletterei über den Arête de la Gouille im Aufstieg und Abstieg über den beeindruckenden Valsorey-Gletscher. Die Tour ist trotz des eher geringen technischen Anspruchs und nur 1100 Hm Aufstieg nicht zu unterschätzen, da sie zu 100 % weglos ist. Je nach Zustand des Gletschers muss man die Steilstufe des Glacier de Tseudet am Felsrand umgehen.

Zustieg zur Cabane du Valsorey (T2, 2:15 h)
Man kann ca. eine halbe Stunde Zeit sparen, indem man von Bourg-St-Pierre noch ein Stück die Strasse Richtung Vélan/Valsorey hochfährt. Ein offizieller Wanderparkplatz ist ausgeschildert. Auf dem ersten Teil des Wanderwegs durch das Valsorey macht man nicht viele Höhenmeter, das meiste kumuliert sich in dem Aufstieg auf die Seitenmoräne, auf der die Cabane du Vélan thront.

Aufstieg via Arête de la Gouille (WS+ II, 4-5 h) Von der Hütte immer den zahlreichen Steinmännchen und der Wasserleitung nach Richtung Süd (Wegspur). In einem Bogen Richtung Ost über den geröllbedeckten Glacier du Tseudet zur Westflanke des Mont de la Gouille queren. Je nach Verhältnissen direkt über den Steilhang (35°) östlich der Felsinsel oder bei Blankeis im Geröll (Steinmännchen, Wegspuren) neben dem Gletscher aufsteigen. Den Col de la Gouille erklettert man über einen gesicherten Steig: Der Einstieg ist die Schlüsselstelle: Ein Riss wird auf dünnen Eisenstiften überwunden, dann erreicht man eine Leiter. Darüber führen stabile Ketten weiter zum Col de la Gouille. Vom Col de la Gouille geht es nun immer möglichst direkt auf dem Grat weiter. Der Anfang beginnt mit schöner IIer Kraxelei in festem Fels. Danach folgt ein einfacherer Teil, mehrheitlich Gehgelände. Der schwierigste Teil liegt in der Mitte: Hier muss erst ein luftiger Gratturm (P. 3420) abgeklettert werden (keine Abseilstelle), dann folgt noch ein Absatz mit Kette, die man auch abseilen kann. Von der Scharte klettert man auf den festen Platten rechts vom Grat weiter (ein Bohrhaken). Weiter oben gibt es auf einer Platte noch einmal einen Haken, um ggf. einen Nachsteiger zu sichern. Nach diesem Grataufschwung erreicht man ein Plateau (P. 3494). Die Schwierigkeiten sind nun vorbei. Es folgt noch ein letztes einfaches Gratstück vor dem Übergang auf dem Dôme du Vélan. Über den wenig ausgeprägten Firngrat (am Rand keine Spalten!) geht es zum Gipfel. Der höchste Punkt ist mittlerweile felsig.

Abstieg via Glacier de Valsorey (WS 40°, 3 h)
Über den flachen Gipfelgletscher Richtung Süd. Die Steilstufe (45°) umgeht man besser auf der Felsrippe, die sich zu den Dents du Vélan hinunterzieht (teilweise Wegspuren). Der Ausstieg erfolgt bei einem markanten Windkolk. Dort lässt sich die breite Randspalte überqueren. Recht flach und spaltenarm geht es weiter am östlichen Gletscherrand Richtung Col du Capucin. Den Eisbruch unter der Tête de Riondet umgeht man östlich über einen kurzen, sanft auslaufenden Steilhang (40°). Nun quert man unter dem gewaltigen Eispfeiler auf die andere Gletscherseite. Auf Eis/Geröll unter dem Arête de la Gouille zum kettengesicherten Aufstieg zum Col de la Gouille (auf dem Grat nach dem markanten Türmchen Ausschau halten). Es bietet sich an, die Abseilstelle oberhalb der Leiter zu nutzen (ca. 30 m). Dann geht es auf dem Hinweg zurück zur Cabane du Vélan.