Malpaso

T2
1501 m
32 km
1800 Hm
10 h
Estación de Frontera, Plaza Sabinosa
Die Insel El Hierro ist knapp 30 Kilometer lang, man könnte sie gut an einem Tag von West nach Ost durchqueren, wären da nicht die Höhenmeter. Der höchste Punkt der Insel, der Pico de Malpaso, liegt immerhin 1501 Meter über der Meeresoberfläche. Diese Wanderung führt über den zentralen Gebirgskamm, der den Westteil der Insel als Wetterscheide in eine nebelfeuchte Nord- und eine wüstenhafte Südhälfte teilt. Der Auf- und Abstieg auf den Kamm führt über steile, aber gut ausgebaute Pflasterwege. Der Höhenweg über den Kamm besteht größtenteils aus vulkanischen Lapilli oder Asche und ist daher sehr angenehm zu gehen. Statt des Abstiegs vom Mirador de Jinama nach La Frontera kann man auch zur Bushaltestelle in San Andrés oder Valverde weiterwandern.
Aufstieg Sabinosa – Mirador de Sabinosa (El Descansadero)
Am besten man parkt oder übernachtet im Zielort der Tour La Frontera, der zweitgrößten “Stadt“ auf El Hierro. Dort nimmt man um 8.15 ± x den ersten Bus nach Sabinosa. Dann hat man keinen Stress, am Ende der Tour den Bus zurück erwischen zu müssen. In Sabinosa steigt man an der zweiten Haltestelle aus. Gegenüber der Bushaltestelle sieht man schon den Wanderwegweiser. Achtung, am Anfang nicht den gelben Markierungen nach rechts folgen, sondern geradeaus weitergehen. Dann trifft man auf einen zweiten Wegweiser, dem man Richtung Eremita de los Reyes/Camino de la Dehesa folgt. Der gut ausgebaute, teilweise mit Steinen gepflasterte Weg führt in zahlreichen Kehren auf den Bergrücken hinauf. Vom Mirador de Sabinosa an der Wegkreuzung hat man einen schönen Ausblick auf die grüne La Dehesa Hochebene. Wären da nicht die Vulkankegel, man könnte meinen, man wäre in Irland.
Gratwanderung Mirador de Sabinosa – Tenerista
Nun folgt man dem «Camino de la Virgin» durch mit Steinmauern gesäumte Weiden, dabei hat man immer die grüne Südwestküste im Blick. Unterhalb des Vulkans Tajasura (1275 m) ändert sich das Landschaftsbild: Statt durch grüne Weiden läuft man nun über eine schwarze Lapillipiste. Der federnd weiche Untergrund macht die Wanderung sehr angenehm. Ein Abstecher zum Gipfel des Tajasura lohnt sich wegen der schönen Aussicht auf die steil abfallende Felswand in das El Golfo Tal und die Inseln La Palma und Teneriffa. Den besten Ausblick hat man westlich vom Sendemast. Danach geht es über den Höhenweg weiter zur nächsten Kreuzung. Wer mag, kann hier noch einen Abstecher zu den Vulkankegeln von Tanganasoga machen.
Exkurs Tanganasoga (T3, ca. 1 h)
Man steigt ca. 150 Höhenmeter auf dem Weg Richtung Sabinosa ab. Der Weg führt im unteren Teil durch schönen moosbehangenen Lorbeerwald. Der Weg zu den Vulkankegeln ist nicht ausgeschildert, man findet den Pfad zu den Kratern anhand von Steinmännchen. Ein gps ist allerdings sehr hilfreich, da der Weg im Dickicht des Walds erst nicht so leicht zu finden ist. Aus dem Wald gelangt man auf den westlichen Kraterrand des Tanganasoga. Von dort kann man noch weiter nach Norden bis zu einem Aussichtspunkt laufen, dann kehrt man am besten auf dem gleichen Weg zurück. Es gibt laut Karte noch einen östlichen Pfad, den habe ich allerdings nicht gefunden.
Malpaso – Tenerista
Zurück auf dem Camino de la Virgen sind es nur noch 1,4 km bis zum Malpaso, den man schon von weitem am Sendemast erkennt. Auf dem fahrtauglichen Weg legt man die Strecke schnell zurück. Bei gutem Wetter ist die Aussicht wunderschön: Man sieht die Nachbarinseln La Palma, La Gomera und Teneriffa und das halbmondförmige Tal von El Golfo. Zum Aussicht-Genießen gibt es einige Steinbänke und außerdem ein «Gipfeltürmchen» zu besteigen (wahrscheinlich der 1500 +1 m). Nach der Gipfelpause geht es weiter über die Aschepiste hinab zum Cruz de los Reyes, wo man auf die Höhenstraße HI-45 trifft. Hier wäre auch der Parkplatz für die Speed-Besteigung des Malpaso. Der Wanderweg geht hinter dem großen Kreuz weiter. Wer den Gipfel Tenerista (1417 m) noch mitnehmen will, steigt weglos über die Ascheflanke auf, der Wanderweg führt unten vorbei. Vom Gipfel bietet sich ein schöner Rückblick auf den Malpaso.
Tenerista – Mirador de Jinama
Der Abstieg vom Tenerista bringt einen über die wenig befahrene Höhenstraße (HI-45) zu einem Gleitschirmstartplatz. Danach gäbe es die Möglichkeit, die Tour mit einem Direktabstieg nach Frontera (Ortsteil Tigaday) vorzeitig zu beenden. Ansonsten folgt man der Straße weiter zum Parkplatz des Camino de la Llanía an der HI-1. Der Weg führt durch den Lorbeerwald zum Mirador de la Llanía und weiter zum Bailadero de Las Brujas, einen von großen Kiefern bestandenen «Hexentanzplatz». Danach geht es wieder ein kurzes Stück aufwärts zum Mirador de Fireba, ein weiterer Vulkankrater. Am Kraterrand entlang wandert man zum Mirador de la Hoya de Fireba. Nun quert man entweder die Straße und folgt weiter dem Camino de la Virgin, oder man wandert noch ein wenig den Trampelpfad an der Felskante entlang. Viel Ausblick hat man wegen der dichten Vegetation hier allerdings nicht. Nach dem Observatorium schneidet ein Zaun mit Verbotstafel den Weg ab. Ein Wegweiser leitet hinüber zum Wanderweg auf der anderen Straßenseite. Diesem folgt man, bis er erneut die Straße kreuzt, dann wandert man auf dieser aufwärts zum Mirador de Jinama.
Abstieg Mirador de Jinama – Frontera
Vom Mirador de Jinama, der sich am Rand der grünen Meseta de Nisdafe Hochebene befindet, führt ein steiler, aber sehr gut angelegter Weg die Felswand hinab (Camino de Jinama). Echt unglaublich, was die historischen Wegebauer hier vollbracht haben, von unten sieht diese grüne Wand komplett unzugänglich aus! Bei Nässe ist allerdings Achtung geboten, teilweise besteht der Weg aus Steinpflastern, die sehr rutschig sind. Nach unzähligen Kehren erreicht man die Weinberge von Los Corchos. Über das Sträßchen geht es hinab zur Ermita de la Candelaria, die auf einem Vulkankegel thront. Über den Camino El Hoya und die Calle Amador geht es ins Zentrum von Frontera.