Bergfexin

Gross Spannort

mountaineering

WS+ III- 30°

3198 m

21 km

1800 Hm

2600 Hm

2 Tage

Fürenalpbahn

Spannorthütte

Der Gross Spannort ist eine der auffälligsten Gestalten der Zentralschweizer Alpen: Die aus mehreren Felstürmen bestehende, von Gletschern umgebene Felsinsel wirkt von allen Seiten eindrücklich. Von der Spannorthütte aus betrachtet wirkt diese Felskathedrale vollkommen unnahbar. Von der Südseite lässt sich der Gross Spannort verhältnismässig einfach bezwingen, Klettererfahrung vorausgesetzt. Die Kletterei ist überwiegend II mit nur vereinzelten Passagen III und man kann alle Kletterstufen an eingerichteten Ständen abseilen. Zwischen den Kletterpassagen gibt es immer wieder Geröllfelder, sodass es nie allzu luftig wird. Die Felsqualität ist nicht besonders gut, bei mehreren Seilschaften besteht Steinschlaggefahr. Die Gletscherquerung ist flach.

Tag 1: Zustieg Spannorthütte via Alpinweg (T4) 
Mit der Fürenalpbahn gondelt man über die Steilstufe hinauf zur Fürenalp. Von dort wandert man auf dem leicht abfallenden Höhenweg über die Alpen von Äbnet zum Stäuber-Wasserfall. Dabei hat man eine tolle Aussicht auf das morgige Gipfelziel. Man überquert den Wasserfall und wandert entlang des Bachs in die Talsohle. Der Beginn des Alpinwegs zur Spannorthütte ist nicht ausgeschildert, man muss die blauen Markierungen in der Kuhweide suchen. An der Felswand findet man dann ein gross angeschriebenes «Spannorthütte T4». Der Weg führt nun immer neben der Felswand aufwärts. Er hat keine Kletterstellen, ist aber sehr steil und die Wegspur ist nicht sehr deutlich. Auf ca. 1900 m quert man von der Wand weg und steigt über einen Schotterhang hinunter zur Spannorthütte.

Tag 2: Gross Spannort (WS+ III) 
Die Hälfte der Höhenmeter der Tour legt man auf dem Alpinweg zur Schlossberghütte zurück. Der Schutthang ist gefestigter, als er aussieht und es gibt eine deutliche Spur. Früh in der Saison können noch Altschneefelder vorhanden sein, die bereits den Einsatz der Steigeisen erfordern. Der letzte Steilaufschwung vor der Schlossberglücke besteht aus brüchigem, flüchtigem Schutt. An der Schlossberglücke legt man die Gletscherausrüstung an. Der Abstieg von der Schlossberglücke auf den Gletscher kann je nach Öffnung der Randspalte heikel sein. Mit wenig Anstieg wandert man nun um die Ostflanke des Spannorts herum zum Spannortjoch, wo sich ein kleiner Gletschersee befindet. Zum Einstieg in die Wand muss man einen kurzen Steilhang hoch. Viel Platz hat es am Gletscherrand vor der Felswand nicht. Falls sich eine Gruppe am Einstieg befindet, wartet man besser unten. Es folgen nun vier Seillängen Kletterei über Felsstufen, zwischen denen es kurze Gehpassagen gibt:
1. SL (3b): Couloir mit Fixseil und Querung am Fixseil zum 1. Stand
kurzes steiles Schotter-/Schneefeld bis zur nächsten Wand (2. Stand rechts in der Wand)
2. SL (3a): Kamin bis zum 3. Stand
Kraxelstellen 1-2, steiles Schuttfeld
3. SL (3b): Rippe und Rissverschneidung bis zum 4. Stand
oberes Schuttfeld (T5) und brüchige 1er Stufen (oben Bandschlingenstand an Felsblock)
4. SL (3b): kurze Felswand bis zum 5. Stand
Nach dem letzten Stand geht man am besten mit Steigeisen über das bis zu 35° steile Gipfelfirnfeld zum Gipfel. Das Gipfelkreuz steht auf einem Felsblock direkt an der Abbruchkante. 
Dank der bestens eingerichteten Stände erreicht man den Gletscher mit 4-mal abseilen (mit 50 m Seil). Vom letzten Stand kann direkt auf den Gletscher abgeseilt werden, man muss nicht zurück durch die Rinne.

Rückweg von der Spannorthütte über die Alp Stäfeli 
 Nach einer erfrischenden Pause (optional im Freiuftpool der Spannorthütte) geht es über den Normalweg hinab zum Restaurant Stäfeli, wo man einen schönen Blick auf die Wasserfälle im Talkessel hat. Nun folgen wir dem Wanderweg entlang des Stierenbachs zum Restaurant Alpenrösli. Dort überqueren wir den Fluss und wandern durch einen schönen Laubwald weiter zur nächsten Brücke. Wir wechseln erneut die Flussseite und erreichen bald die Talstation der Fürenalpbahn.