Gran Paradiso
Zustieg zum Rifugio Vittorio Emanuele II (T2, 770 Hm, 2h)
Vom Parkplatz in Pont überqueren wir die Brücke über den Torrente Savara und folgen dem flachen Schotterweg zum Rifugio Tetras Lyre. Nach der Hütte überqueren wir erneut den Fluss erneut und beginnen dann mit dem Aufstieg über viele flache Kurven, zunächst durch Lärchenwald, später durch Geröllhänge. Ab und zu gibt es einen schönen Ausblick auf Wasserfälle des Flusses nebenan. Nach ca. 2 Stunden ist das Rifugio Vittorio Emanuele II am Lago di Montcorve erreicht.
Gran Paradiso (WS-, 1350 Hm, 4:30 h auf, 2:30 ab)
In der Dunkelheit startet man mit einer Turnübung über grosse Geröllblöcke. Dank der zahlreichen Steinmännchen und der (in der Regel) zahlreichen Lichter der anderen Bergsteiger ist die Orientierung aber kein Problem. Man quert auf Wegspuren den Hang in nordöstlicher Richtung und erreicht einen Fluss. Diesem folgt man ein Stück und steigt dann über ein mit Schnee gefülltes Tälchen Richtung Gran Paradiso-Gletscher auf. Im unteren Bereich ist der Gletscher nicht mehr sehr mächtig, zahlreiche Felsinseln durchziehen das Eis. Auf 3700 m gelangt man auf den Firnkamm «Schiena d’Asino» (Eselsrücken). Dort trifft die Aufstiegsroute vom Rifugio Chabod hinzu. Ca. 200 Meter unter den Gipfel flacht der Gletscher ab. Hier kann man eine kurze Pause in den ersten Sonnenstrahlen einlegen, bevor es an den etwas steileren Schlussanstieg zu den Gipfelfelsen geht. Kurz unterhalb der Felstürmchen gilt es noch die einzig sichtbare Spalte im Gletscher mit einem beherzten Schritt zu überqueren. Gut gesichert mit neuen «Sauschwänzen» (gedrehten Metallhaken zur Selbstsicherung) quert man am Fuß des Madonnengipfels zu den Trittbügeln. Falls dort gerade Stau ist (was bei gutem Wetter öfter vorkommt), kann man auch erst den höheren Nordgipfel besteigen. Dieser ist auf der östlichen Seite über gute Felsstufen erkletterbar (II). Haken gibt es hier keine, man muss also mit dem Tiefblick auf der rechten Seite klarkommen. Der Nordgipfel ist etwas schwieriger zu erreichen, dafür ist es dort aber ruhiger.
Den Madonnengipfel erkraxelt man über Eisenbügel. Auf dem winzigen Gipfelplateau ist kaum Platz für 10 Leute. Damit man die Aufsteigenden Gipfelaspiranten nicht blockiert, sollte der Abstieg nach Süden (in Richtung des Türmchens) erfolgen. Die etwas exponierte Querung zum Turm wurde durch zahlreiche «Sauschwänze» entschärft, wodurch man sich schnell und unkompliziert sichern kann. Nach dem Turm geht es über grosse Felsblöcke wieder hinab auf den Gletscher.