Finsteraarhorn
Tag 1: Jungfraujoch – Finsteraarhornhütte (L, 19 km, 760 Hm, 7-8 h)
Vom Bahnhof Jungfraujoch verlässt man das Gebäude über den Sphinxstollen (Ausgang Mönchsjochhütte). Man umgeht die Absperrungen und steigt auf dem Jungfraufirn abwärts. Meist ist gespurt, da von dort regelmässig Trekkings über den Aletschgletscher starten.
Nach 500 Höhenmetern Abstieg flacht der Gletscher ab und man gelangt auf den Konkordiaplatz, dem Zusammenfluss von drei Gletschern. Wir queren unter dem Eisbruch des Ewigschneefelds Richtung Konkordiahütte. Die Hütte liegt auf einem Felssporn 200 m über dem Gletscher, sodass eine Einkehr dort nicht wirklich ideal ist. Nördlich der Hütte steigt man nun über den unten völlig mit Schutt bedeckten Grüneggfirn 600 Höhenmeter zur Grünhornlücke auf. Von dort kann man gut die Route auf das Ziel des morgigen Tages studieren. Von der Lücke steigt man auf den flachen Fiescherfirn hinunter. Wegen der Spalten quert man den Gletscher am besten etwas unterhalb der Hütte. Der Aufstieg zur Hütte ist nicht ganz einfach zu finden, am besten man hält nach der Markierung in den Felsplatten Ausschau und sucht dann im Geröllhang darunter nach den Steinmännchen, die zur Felswand leiten. Hat man den Einstieg gefunden, finden sich bald Markierungen und Stahlkabel als Aufstiegshilfe zur Hüttenterrasse.
Tag 2: Finsteraarhorn (ZS- II, 7 km, 1200 Hm, 8-10 h)
Von der Finsteraarhornhütte führt ein gut markierter Weg zum alten Hüttenplatz. Ein gemütliches Warmlaufen ist der Zustieg zum Gletscher nicht, man muss schon etwas kraxeln (T4). Vom alten Hüttenplatz geht es über einen mit Steinmännchen markierten Rücken zum unteren Gletscher. Wegen den unzugänglichen Séracs muss man derzeit den Gletscher auf Höhe der 3400er Linie queren und dann am westlichen Rand zum Einstieg auf den Frühstücksplatz aufsteigen (30°). Auf 3500 m flacht der Gletscher wieder ab und man steigt über die Randspalte zur Felsrippe mit dem «Frühstücksplatz» aus. Je nach Verhältnissen legt man nun die Steigeisen ab und folgten den Steinmännchen zu P. 3616, dem so genannten Frühstücksplatz. Von dort steigt man über eine Schneerinne hinunter auf den oberen Gletscher. Die Querung der Randspalte kann heikel sein. Im Zickzack geht es nun die Spalten vermeidend über den Gletscher zum Hugisattel. Passagenweise erreicht der Gletscher auch hier etwas mehr 30°. Am Hugisattel beginnt die Gratkletterei, je nach Verhältnissen mit Steigeisen.
Der direkte Einstieg auf den Grat wird mit der Schwierigkeit III- angegeben, man kann die Stelle auf der Westseite einfacher, aber brüchiger umgehen. Die Gratkletterei erfolgt nun immer auf der weniger exponierten Westseite. Das erste Drittel des Grates bis zu den markanten drei Grattürmen ist Ier Kraxelei, ab den Türmen steilt sich der Grat auf und es gibt mehr IIer Stellen zu meistern. An den Gratzacken lassen sich bei Bedarf immer gute Schlingensicherungen anbringen.
Abstieg wie Aufstieg. An der III- Stelle hängt eine Schlinge zum Abseilen.
Tag 3: Finsteraarhornhütte – (Oberaarhorn) – Oberaarsee (L, 21 km, 1000 Hm, 10 h)
Hinter dem Generatorhäuschen führt ein weiterer Weg zum Gletscher hinunter. Dieser ist mit Steinmännchen markiert. Danach geht man am linken Rand des Fieschergletschers Richtung Rotloch. Südlich davon überquert man die Seitenmoräne und gelangt auf den Galmigletscher. Die Felsinsel wird rechts umgangen und man erreicht den flachen Studergletscher. Diesen quert man in nördlicher Richtung und schwenkt dann Richtung Ost zum Oberaarjoch. Nach einem kurzen steileren Anstieg erreicht man den Pass. Die Hütte befindet sich 50 m oberhalb des Passes und ist über einen gesicherten Steig erreichbar.
Wer Lust hat, kann den Hausberg der Oberaarjochhütte, das Oberaarhorn, besteigen. Für den Exkurs vom Oberaarjoch (+ 420 Höhenmetern) sollte man 2-2:30 h einplanen. Für den Gletscherrest unterhalb des Gipfels sind Steigeisen nötig, ansonsten kann man überflüssige Ausrüstung bei der Hütte lassen. Die Tour beginnt mit leichter Kraxelei von der Hüttenterrasse, rote Punkte zeigen den Weg. Bald legte sich die Steigung und es ging über den breiten Geröllrücken weiter zum Gletscherrest (30°) unterhalb des Gipfels. Vom Gipfel hat man einen tollen Ausblick auf das Finsteraarhorn, der die zusätzliche Mühe wert ist.
Vom Oberaarjoch geht es dann über den gutmütigen Oberaargletscher hinunter zum Oberaarsee. Falls es viele Spalten gibt, fragt man am besten bei der Oberaarjochhütte nach dem besten Weg, eventuell kann ein kurzes Ausweichen auf den Felsrand nötig sein. Ab 2750 m ist der Gletscher beinahe spaltenlos, sodass der weitere Abstieg zügig vorangeht. Noch vor der Gletscherzunge, auf 2370 m verlässt man das Eis und folgt einem Pfädlein (Steinmännchen) hinunter zum Gletschertor. Von dort führt ein guter Weg am nördlichen Ufer des Oberaarsees entlang zur Seilbahnstation. Mit der Seilbahn geht es dann gemächlich über den Grimselsee hinunter zum Grimsel Hospiz.