Bergfexin

Fengari

mountaineering

T3 I

1611 m

17 km

1400 Hm

1650 Hm

8,5 h

Chora  / Therma Hafen

Die nordöstlichste der ägäischen Inseln, Samothraki, ist im Wesentlichen ein Berg im Wasser. Wenig flaches Land umgibt den 1611 Meter hohen Fengari, zu Deutsch Mondberg. Laut einer Legende soll der Meeresgott Poseidon vom Gipfel den Trojanischen Krieg beobachtet haben. Bei klarem Wetter sieht man tatsächlich gut bis in die Türkei hinüber. Es gibt zwei Routen zum Fengari: Die einfachere, gebräuchlichere startet auf Meeresspiegelniveau in Therma auf der Nordseite der Insel. Eine anspruchsvollere, teils weglose aber markierte Route führt von Chora (250 m) auf der Westseite der Insel über die felsige Südwestflanke. Beide Routen lassen sich zu einer Überschreitung verbinden, so erlebt man die zwei landschaftlich sehr unterschiedlichen Seiten der Insel. Auf der kargen Südseite der Insel dominieren Zerreiche, Oliven, wilder Thymian und Oregano. Bis weit hinauf weiden Ziegen. Im Norden gibt es dichte grüne Flaumeichen-Wälder und entlang der Bäche Morgenländische Platane.

Anspruchsvolle Südvariante von Chora
Die Tour beginnt man am besten am Pass zwischen Chora und Alonia. Ein breiter Schotterweg führt zwischen Sportplatz und Friedhof hindurch zu einem Restaurant und einer Kapelle. Nach dem Abzweig nach Alonia beginnt die Schotterpiste steiler anzusteigen. Der breite Weg, der der Versorgung der Ziegen dient, führt bis auf 800 Meter Höhe. Dort endet der Weg an einem Bachgraben. Ab dort ist die Wegfindung deutlich schwerer: Es gibt regelmässig verblasste rote Punkte, aber wegen der fehlenden Wegspur ist es trotzdem nicht einfach, der Linie zu folgen. Teilweise müssen tiefe Erosionsgräben gequert werden. Im letzten Teil beim Aufstieg zum Pass werden ab und an die Hände zu Hilfe genommen. Auf 1550 m erreicht man den Pass, wo die Nordroute hinzutrifft. Mit teils leichter Kraxelei geht es über den Grat weiter zu einem Vorgipfel mit Betontürmchen. Will man zum Hauptgipfel, muss man noch weiter dem Grat folgen. Der Grat besitzt zwei 1611 m hohe Punkte, wovon auf dem vorderen ein Vermessungspunkt und eine Metallantenne stehen. Etwas weiter südlich befindet sich ein gleich hoher Punkt, der mit einem Steinhaufen markiert ist.

Abstieg nach Therma auf der grünen Nordseite 
Nach dem Besuch am Gipfel kehrt man auf dem Grat zur Wegvereinigung am Pass zurück. Der Abstieg nach Therma ist deutlicher und mehr begangen, da er Teil des E6 ist. Zunächst geht es einen Geröllhang hinunter, bald schon wird es grüner. Zwischen Farn und Wachholder strebt man auf einen wunderschönen alten Eichenwald zu. Der Abstieg durch den schattigen Wald bietet eine wohltuende Abwechslung zu der felsigen Südseite. Der Waldweg endet auf einer Schotterpiste oberhalb des Sendeturms von Samothraki. Von dort führt die Strasse an den heissen Quellen vorbei nach Therma.