Desierto de Gorafe
T1
16 / 27 km
350 / 500 Hm
3,5 h / 6 h
Dolmen Gorafe / Puntal de Don Diego
Die Erosion hat in der Halbwüste Gorafe ein Labyrinth aus tief eingeschnittenen Schluchten («Badlands») geschaffen. Vor tausenden Jahren befand sich in der Ebene zwischen den Gebirgen Sierra Nevada, Sierra de Baza und Sierra de Cazorla ein See, dessen Sedimentschichten nach Austrocknung des Sees durch die Erosion teilweise freigelegt wurden. Nun sorgen die unterschiedlich gefärbten Schichten für ein beeindruckendes Farbenspiel. Besonders bekannt ist die rot-ocker-weiß gebänderte Felswand Los Coloraos. Die Gegend scheint unwirtlich, doch tatsächlich wird die Desierto del Gorafe seit der Bronzezeit bewohnt, wie die Funde von 240 Megalithanlagen belegen. Die Desierto de Gorafe ist durch drei offizielle Wanderwege erschlossen, wovon der Sendero Villanueva de las Torres (PR-A 425) und die Ruta del Desierto de Gorafe (PR-A 426) zu den Los Coloraos führen. Der erste Weg ist nicht so attraktiv, da man hin- und zurück die gleiche Strecke wandern muss. Der PR-A 425 ist ein Rundweg, aber mit 24 km auf Schotterpiste nur mässig attraktiv zum Wandern. Zum Trailrunning oder mit dem MTB würde ich diese Runde jedoch sehr empfehlen. Es gibt auch einige Touranbieter, welche die Runde als 4×4 Trip offerieren. Auf Wikiloc fand ich nach einigem Suchen eine kürzere Runde, die jedoch einen kurzen Abschnitt über Privatgrund eines nicht allzu Wanderer freundlichen Landbesitzes beinhalten sollte. Leider ist dieser Privatweg die einzige Möglichkeit, die 24 km lange Runde abzukürzen. Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr. Auf der Karte sind die Abkürzung (rot) und die lange Variante (orange) dargestellt.
Von Gorafe fährt man über eine Schotterpiste zum Parkplatz bei dem Infopunkt zu den Dolmen. Will man die lange Runde machen, parkt man hier. Andernfalls fährt man weiter zum Aussichtspunkt Puntal de Don Diego. Hier lohnt es sich, kurz auszusteigen. Von dem Vermessungspunkt, der auf einem Felsvorsprung liegt, hat man einen wunderbaren Ausblick über die Canyonlandschaft und zur «Casa del Desierto», ein gläserner Pavillon mit Ausblick über die Wüstenlandschaft, den man zum Übernachten anmieten kann.
Für die «kurze Runde» fährt man noch weiter (ausreichend Bodenfreiheit nützlich!) bis zum ersten (oberen) der beiden Abzweige zum zum Cortijo La Meseta und parkt dort. Achtung, beide Wege zum Cortijo La Meseta führen über Privatland und ja eigentlich, man sollte nicht… aber es ist leider die einzige Möglichkeit, die Runde abzukürzen. Man folgt besser dem unteren Weg zum Cortijo und steigt dann vor dem Hof weglos in den Barranco del Cajón ab. Am Talgrund des Barrancos kann man das Gehöft unbemerkt umgehen und landet 450 m danach auf dem offiziellen Wanderweg PR-A 425. Dieser Schotterweg führt zunächst 3 km wenig spektakulär durch Landwirtschaftsgebiet. Erst als der Weg Richtung Osten aufzusteigen beginnt, wird die Landschaft spannender. Auf einem Höhenrücken wandert man mit einem spektakulären Ausblick auf die gebänderten Felswände des Barranco del Caballo weiter. Der Weg führt schliesslich in den Grund des Barrancos hinab. Nach 1,3 km im Talgrund führt der Weg auf der anderen Seite hinauf zum PR-A 426 (Camino del los Campos Mones). Von der Wegkreuzung bei der kleinen Höhle sind es noch 1,3 km zum Aussichtspunkt auf die Los Coloraos, rot-weiss-ocker gebänderte Felsformationen. Dies ist der Höhe- und Wendepunkt der Tour.
Danach geht es auf dem PR-A 426, der auf einem Höhenrücken verläuft, zurück zum Parkplatz. Tipp: Oberhalb der Infotafel zum Pinar natural gibt es einen tollen Aussichtspunkt, auf den man kraxeln kann. Falls man nach der Tour noch Zeit hat, kann man die Dolmen entlang der Zufahrtsstrasse zum Puntal de Don Diego besichtigen.