Clariden
Der Name Clariden leitet sich vermutlich vom lateinischen Wort «clarus» für hell oder glänzend ab, was angesichts der beeindruckenden Vergletscherung gut denkbar ist. Für die Anstiege über die großen Gletscher auf der Südseite ist eine Übernachtung in der Clariden- oder Planurahütte nötig. Von der Nordseite ist der Clariden an einem Tag bezwingbar. Dabei ist ebenfalls ein kleiner Gletscher, das Iswändli, zu überwinden, das durch den Gletscherrückgang viel von seinem einstigen Schrecken verloren hat. Der Grat vom Vor- zum Hauptgipfel ist beinahe durchgehend mit stabilen Ketten ausgerüstet. Erfahrene Alpinisten können diese Tour, wenn der Gletscher aper ist, auch ohne Seil begehen.
Der Weg vom Klausenpass zum Iswändli ist in gutem Zustand und hat im unteren Bereich alte Markierungen. Die Spur beginnt bei dem Kreuz hinter der dem Clausenchappeli und führt durch Wiesenhänge aufwärts. Der Pfad zwei Alpwege, welche auf der Landeskarte nicht eingezeichnet sind. Das Gelände wird nach oben hin immer steiniger, der Weg bleibt aber deutlich. Ein brüchiger Felsriegel ist mit einer stabilen neuen Kette abgesichert. Der Pfad führt danach über den Sporn zwischen Chammliberg und Clariden zum Gletscherrand. Im Geröll gibt es teils mehrere Wegspuren und viele Steinmännchen. Am Iswändli angekommen, montiert man die Steigeisen, da das erste Teilstück etwas steiler ist. Man sollte nun möglichst direkt aufsteigen, denn wenn man zu weit nach Osten ausholt, besteht die Gefahr bei einem Ausrutscher über eine Klippe abzustürzen. Nach den ersten steilen 200 Metern wird der Gletscher flach und nun folgt eine gemütliche Gletscherwanderung hinüber zum Clariden-Westgrat. Teilweise stecken sogar Markierungsstangen im Eis. Bei P. 3083 wechselt man auf den breiten Schuttgrat, über den es unschwierig zum Vorgipfel (P. 3191) geht. Der Aufstieg zum Westgipfel ist etwas steil, aber es gibt eine gute Spur. Danach geht es 40 Höhenmeter auf dem exponierten Grat hinunter in eine Scharte. Dort folgte eine je nach Verhältnissen heikle Stelle: Am oberen Rand des Nordwand-Gletschers (bei Blankeis Absturzgefahr!) muss man an der Felswand entlang (Haken für Sicherung wären vorhanden!) entlang zum Wiedereinstieg auf den Grat queren (blaue Markierung). Es empfiehlt sich, die Steigeisen nicht am Iswändli zu lassen, sondern bis zu dieser Stelle mitzunehmen. Nach dieser Passage klettert man mithilfe der stabilen Ketten (teils exponiert!) hinauf zu einem flacheren Gratstück. Es folgt kurz Gehgelände, dann muss man noch einige Meter ohne Ketten über den Grat zum Gipfel klettern.
Rückweg wie Aufstieg, ca. 3 Stunden.