Bergfexin

Cima di Castello

mountaineering

WS II 35°

3376 m

17 km

1900 Hm

1400 Hm

3 Tage

Pranzaira, Albigna

Maloja, Cad› Maté 

Capanna Albigna, Capanna del Forno

Gletscher und Granit, so lassen sich die Bergeller Berge treffend beschreiben. Sie liegen im wild-einsamen Süden Graubündens und besitzen nach der Bernina-Gruppe den zweitlängsten Gletscher Graubündens. Diese Tour führt uns von der Capanna da l’Albigna auf den zweithöchsten Gipfel der Bergeller Berge und über den beeindruckenden Fornogletscher hinunter zur Capanna del Forno. Beide Hütten können mit einem ausgezeichnetem Gletscherblick und leicht italienischem Flair aufwarten. Die Überschreitung zwischen den Hütten ist lang und wird eher selten gemacht. Wer jedoch gerne auf Gletschern unterwegs ist, kommt bei dieser Tour voll auf seine Kosten. Es empfiehlt sich, die Tour früh in der Saison zu unternehmen, da der Abstieg auf den Fornogletscher bei Blankeis unangenehm werden kann.

Hüttenzustieg von der Bergstation der Pranzaira Seilbahn (T2, 240 Hm, 45 min) 
Dank der für die öffentlich nutzbaren Seilbahn der Bergeller Kraftwerke zum Albigna-Stausse ist die Capanna d’Albigna schnell erreichbar. Die ersten 900 Höhenmeter erledigt die Seilbahn in nur 15 Minuten. Von der Seilbahnstation steigt man 70 Höhenmeter zum Staudamm hoch, überquert diesen und erreicht auf einem Bergwanderweg in 30 Minuten die Hütte.

Aufstieg von der Capanna da l’Albigna zur Cima di Castello (WS II, 1200 Hm, 4-5 h) 
Von der Hütte steigt man zunächst den blauen Markierungen nach ab zu einem Gletscherbach, der in den Albigna-Stausee mündet. Wir überqueren ihn auf einer Brücke und folgen nicht den Spuren weiter am Seeufer entlang, sondern den Steinmännern nach oben. Der Weg verläuft linkerhand einer Rinne mit hellerem Geröll. Auf 2370 m quert man diese Rinne und umrundet die Punta da l’Albigna. Im grasigen Gelände ist der Pfad deutlicher zu erkennen. Über Blockschuttgelände gelangt man auf die Seitenmoräne, folgt dieser ein Stück und geht dann über Geröll zum Rand des Vadrec dal Castel Nord. Über den Gletscher geht es hinauf zur Bocchetta dal Castel auf 3105 m. Hier wechselt man auf das flache Vadrec dal Castel Sud und quert hinüber zum Fuß der Castello-Westflanke. Über die diese steigt man je nach Verhältnissen über steilen Firn oder große Geröllblöcke zu dem Gipfel-Firnfeld auf. Über dieses geht es noch wenige Meter recht flach dahin bis zu einer großen flachen Felsplatte vor dem Gipfel. Die letzten Meter zur Gipfel-Madonna sind exponiert, es empfiehlt sich, von der Felsplatte aus zu sichern. Am einfachsten klettert man über die rechte Seite (II-).

Abstieg über den Passo dal Cantun zur Capanna del Forno (WS, 1050 Hm ab + 300 Hm auf, 3:30-4:30 h) 
Wir kehren auf dem Aufstiegsweg zur Bocchetta dal Castel zurück. Von dort quert man mit möglichst geringen Höhenverlust direkt unterhalb der gut sichtbaren zweiten Spaltenreihe hinüber zum Passo del Cantun. Der Übergang auf die Fornoseite erfolgt über eine Abseilstelle wenige Meter unterhalb des Passes. Die Abseilstelle besteht aus einer Schlinge um einen Felskopf mit einem Maillon (Material vor Benutzung prüfen!). 40 m Seil reichen zum Abseilen. Achtung vor der großen Randspalte einige Meter nach der Abseilstelle! Der Abstieg in den Talkessel erfolgt in einem Bogen südöstlicher Richtung, um die freigelegten Felsplatten zu vermeiden. Dem flachen Fornogletscher folgt man nun 6 km bis zur Gletscherzunge. Über Geröll steigt man von dort direkt hoch zum Wanderweg zur Fornohütte. Nach ca. einer Stunde ist die Hütte erreicht.

Vor dem Abstieg am nächsten Tag besuchten wir noch den Monte Rosso, eine kurze T5-Wanderung mit herrlichem Ausblick. Der Abstieg von der Capanna del Forno nach Maloja ist dort beschrieben.