Castle Peak
Der Castle Peak ist der höchste und zugleich einfachste Gipfel der Elk Mountain Range, der Berggruppe um das bekannte Skigebiet Aspen-Snowmass. Die Annäherung an diesen Berg ist zwar lang, aber einfach – offroad-erprobte Amerikaner fahren den alten Minenweg sogar bis auf 3900 Meter Höhe mit dem Geländewagen. Am Gipfelgrat kommt der Bergsteiger endlich auf seine Kosten: In leichter Kletterei geht es in luftige Höhen. Für den etwas eintönigen Beginn der Tour wird man nun mit einem Ausblick auf einige der anspruchsvollsten 4000er Colorados belohnt, darunter der Pyramid Peak, die Maroon Bells und der Capitol Peak. Angesichts des brüchigen Felsens in dieser Zone ist man froh, dass der Castle Peak Nordostgrat nicht sonderlich ausgesetzt und relativ einfach zu klettern ist.
Die Tour beginnt am Ende der asphaltierten Castle Creek Road auf knapp 3000 m. Der Anfang der Strasse wird von zahlreichen Zeltplätzen gesäumt. Die nächsten 900 Höhenmeter geht es über einen steinigen alten Minenweg aufwärts. Zunächst wandert man das Castle Creek Tal entlang, das besonders im Herbst reizvoll ist, wenn die Espen ihre goldene Blätterpracht zeigen. Auf 3400 m teilt sich der Weg, auf der einen Seite geht es zum Pearl Pass, wir folgen der «Montezuma Road» rechterhand. Entlang der Strasse sieht man noch die Überreste der Bergbautätigkeiten. Auf 3900 m endet die Schotterpiste unterhalb eines kleinen Tümpels. Der Weiterweg führt über die steile Endmoräne des Ex-Montezuma Gletschers. In dem Geröllhang gibt es einen Pfad, der nicht ganz einfach zu finden ist. Der Einstieg ist unklar, es gibt Steinmännchen hie und da. Hat man den Weg gefunden, kommt man aber schmerzloser als erwartet den Hang hinauf. Man endet auf einem Sattel, der Einblick in das Kar zwischen Conundrum und Castle Peak gewährt, in dem einst der Montezuma Glacier lag. Von dem Sattel führt ein sehr deutlicher Weg den Nordostgrat hinauf. Der Weg geht nach und nach in leichte Kraxelei über, meist kann man die Felsen nordseitig umgehen. Wenn es Eis gibt, muss man teilweise auf der brüchigen Gratschneide kraxeln, Vorsicht ist gefragt. Die Schlüsselstelle (II) befindet sich unweit vom Gipfel, nach einem kurzen Abstieg. Man kann sie auch links auf brüchigen Bändern umgehen und erreicht bald darauf den Gipfel.