Balmhorn
Ausgangspunkt Schwarenbach vs. Winteregghütte
Meistens dient das Berghotel Schwarenbach als Ausgangspunkt für die Balmhorn-Besteigung. Wenn diese ausgebucht ist, was an Wochenenden oft vorkommt, kann man auch in der SAC-Selbstversorgerhütte Winteregg übernachten, welche sich praktischerweise nur 5 Minuten entfernt von der Bergstation Sunnbüel befindet. Da man vom Schwarenbach knapp 200 Höhenmeter weniger zu bewältigen hat, hat sich das Hotel als Ausgangspunkt für die Balmhorn-Besteigung etabliert. Durch den Gletscherrückgang ist der Zustieg vom Schwarenbach jedoch problematisch geworden: Führte die Route früher noch ohne Höhenmeterverlust vom Hotel direkt auf den Schwarzgletscher, ist dieser mittlerweile so stark zurückgeschmolzen, dass man 1,5 km über loses Geröll laufen muss, bevor man das Eis erreicht. Da dies sehr kraftraubend und zeitintensiv ist, quert man am Ende des Pfads besser den Gletscherbach und steigt zu dem Weg auf der gegenüberliegenden Seitenmoräne hinauf (Winteregg Variante). Bei hoher Wasserführung ist ein Überqueren des Gletscherbachs jedoch unmöglich (keine Brücke). Somit kann die Variante vom Schwarenbach trotz weniger Höhenmeter mehr Zeit kosten als diejenige von der Wintergghütte. Wir starteten die Tour von der Winteregghütte.
Balmhorn von der Winteregghütte (1800 Hm, 6 h)
Von der Winteregghütte wandert man zunächst über einen gelb markierten Wanderweg zum Abzweig P.1871 auf der Spittelmatte. Hier verlässt man den Fahrweg und folgt dem Wegweiser Richtung «Tateli» über eine Brücke. Am Rand des Flussbetts entlang leiten Wegmarkierungen zu P. 2004. Hier verlassen wir die Markierungen, die hoch zur Tatelishore führen und folgen dem Pfad weiter geradeaus. Über die Seitenmoräne des weit zurückgezogenen Schwarzgletschers geht es ziemlich steil bergauf bis auf 2500 m Höhe. Nach dem Ende des Moränenkamms leiten Steinmännchen durch das Geröll auf den dick mit Schutt bedeckten Schwarzgletscher. Der Gletscher wird nach oben hin immer steiler, stellenweise erreicht er 35 Grad. Fast am oberen Ende des Gletschers angelangt, quert man nach links auf das Geröllfeld. Dort findet man Pfadspuren, die etwas östlich des Zackenpasses auf den Zackengrat führen. Der Grat ist mehr T3-Wanderung als Hochtour, statt Zacken trifft man hier auf Platten und Geröll. Es gibt lediglich eine kurze Felsstufe bei P.3326, die man abkraxeln muss (I), ansonsten ist alles Gehgelände. Der Grat ist recht breit, sodass man sich hier nicht anseilen muss. Der Gletscher im oberen Bereich des Zackengrates hat sich größtenteils von der Gratkante zurückgezogen, sodass man erst kurz unterhalb des Vorgipfels (P.3666) wieder auf Eis trifft. Achtung, nicht zu nahe am Rand halten, Wechte! Für die Querung vom Vorgipfel zum Hauptgipfel sollte man anseilen, denn der Balmhorngletscher hat im Gegensatz zum Schwarzgletscher ernstzunehmende Spalten. Nach einem kurzen Abstieg und der Querung des Gletscherplateaus erreicht man das Gipfelkreuz.
Abstieg zum Berghotel Schwarenbach (200 Hm Gegenanstieg, 5 h)
Am Nachmittag sollte man sich besser auf der (im Abstieg) rechten Seite des Gletschers halten, die linken Seite ist extrem steinschlaggefährdet. Da wir am nächsten Tag weiter zum Wildstrubel wollten, sollte es zum Berghotel Schwarenbach weitergehen. Da wir jedoch nirgends den Gletscherfluss queren konnten, weder bei der auf 2200 m auf der LK eingezeichneten Wegspur, noch bei P. 2004, mussten wir bis zur Brücke bei P. 1872 zurück. Von dort führt ein breiter Fahrweg zum Berghotel Schwarenbach.