Bergfexin

Weißkugel / Palla Bianca

mountaineering

WS I 40°

3738 m

25 km

2100 Hm

2 Tage

 Glieshof im Matschertal

Oberetteshütte

Die Weißkugel, italienisch Palla Bianca, liegt im Süden der Ötztaler Alpen an der österreichisch-italienischen Grenze. Der Name Weißkugel lässt schon vermuten, dass es sich um einen vergletscherten Berg handelt. Alle Routen zur Weißkugel führen über Gletscher. Der leichteste Aufstieg zum Gipfel verläuft über den Südgrat. Diesen erreicht man entweder von der Oberetteshütte oder dem Rifugio Bella Vista, beide in Südtirol gelegen. Die weit überdurchschnittliche Bewirtung auf der Oberetteshütte ist ein Argument für diese Hütte als Ausgangspunkt der Besteigung der Weißkugel.

Zustieg zur Oberetteshütte (T2, 920 Hm, 2:30 h) 
Die Oberetteshütte erreicht man in 2:00-2:30 Stunden vom Parkplatz am Glieshof. Ein Schotterweg führt entlang des Saldurbachs zur Inneren Matscher Alm hinauf. Auf dem breiten Vinschger Höhenweg geht es weiter zur Materialseilbahn der Hütte. Von dort geht es in flachen, gut ausgebauten Serpentinen den steilen Hang zur Hütte hinauf.

Oberetteshütte – Weißkugel (WS I, 1200 Hm, 4:30 h) 
Von der Oberetteshütte führt ein markierter und ausgeschilderter Weg zum Gletscher (T4). Früher verlief der Zustieg über die Höllerscharte, aufgrund des Gletscherrückgangs ist dieser Zustieg jedoch nicht mehr praktikabel. Nun führt ein gut markierter Weg an dem kleinen See westlich des Schönblickkopfs vorbei. Von einer Anhöhe mit großem Steinmann geht es gut 100 Höhenmeter abwärts zu einem Altschneefeld, das sich bis in den Spätsommer hält. Am linken Rand des kleinen Gletschersees vorbei geht es zum Matscher Ferner. Wegen der Spalten hält man sich am besten auf der linken Seite des Gletschers, bis dieser einen Bogen nach Norden macht. Danach führt die Spur zwischen einer großen Felsinsel und der Inneren Quellspitze Richtung Hintereisjoch. Hier trifft man auf die Route vom Rifugio Bella Vista. Es folgt der Knackpunkt der Tour, das Matscher Wandl, ein ca. 100 m langer, bis zu 40° steiler Hang. Im Spätsommer kann das Wandl komplett vereist, sein, dann ist es hilfreich, mit Eisschrauben zu sichern (ca. 3 Zwischensicherungen). Achtung, am Nachmittag ist besonders die östliche Seite steinschlaggefährdet! Den oberen, steileren Bereich des Matscher Wandels kann man auch umgehen, was vor allem im Abstieg sinnvoll ist: Von dem Felsriegel, der auf der linken Seite in den unteren Teil der Wand hineinragt, kann man über die brüchigen Felsstufen bis zum Schuttfeld am oberen Ende der Wand aufsteigen. Danach geht es gemütlich über den breiten Firngrat aufwärts. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz muss man noch etwas kraxeln. Die Gratkletterei ist zwar einfach, aber stellenweise etwas luftig.

Varianten für den Abstieg (ca. 5 h)
Um dem bei nachmittäglicher Erwärmung entstehenden Steinschlag von der Westflanke der Inneren Quellspitze zu vermeiden, kann man auch unterhalb der großen Felsinsel absteigen. Auf dieser Variante stellen sich allerdings ein paar Querspalten in den Weg. 

Von der Inneren Matscher Alm kann man statt der Schotterstraße den Vinschger Höhenweg auf der anderen Flussseite nehmen.