Bergfexin

L’Albaron

mountaineering

WS- II  <30°

3638 m

17 km

1100 Hm

1900 Hm

2 Tage

Pian della Mussa

Rifugio Bartolomeo Gastaldi

Der Albaron liegt im französisch-italienischen Grenzgebirge, den Grajischen Alpen. Der Gipfel liegt auf französischem Staatsgebiet, daher wird er von den Italienern als Albaron di Savoia bezeichnet, die Franzosen nennen ihn kurz L’Albaron. Der Gipfel kann von beiden Ländern aus bestiegen werden, wobei der Aufstieg von der italienischen Seite über das Rifugio Gastaldi der einfachste ist (WS-). Der Gletscher ist auf dieser Route weniger steil als beim Aufstieg von der französchen Seite, dafür muss aber ein langer Zustieg durch Geröll in Kauf genommen werden. Highlight der Tour ist der lange Gipfelgrat, der eine einfache, aber luftige Kraxelei hoch über der Gletscherwelt bietet. Für den kleinen Gletscher braucht man nicht zwingend Seil und Pickel, Steigeisen reichen aus.

Für eine Verlängerung des Aufenthalts auf dem Rifugio Gastaldi bieten sich zwei weitere schöne Gipfelziele an: Die Ciamarella (L) oder der Bessanese (WS+). Wir haben am Vortag die Ciamarella bestiegen und sind nach dem Albaron ins Tal abgestiegen.

Aufstieg vom Rifugio Gastaldi (1200 Hm, 8 km, 4:00 – 4:30 h) 
Vom Rifugio Gastaldi folgt man dem Weg Nr. 224 Richtung Passo Collerin. Nach einer Anhöhe geht es leicht abwärts an der alten Materialseilbahn vorbei zur Wegkreuzung „Pian Gias“. Man folgt weiter dem Weg Nr. 224 in das enge Tal des geröllbedeckten Pian Gias Gletschers hinein. An einer Brücke mit dem alten Wegweiser zur Ciamarella überquert man den Rio delle Capre. Falls der Talboden mit Altschnee gefüllt ist, kann man einfach weiter in der Talmitte aufsteigen. Ansonsten folgt man besser den Markierungen, die einen Engpass in hohem Bogen umgehen. Die Markierungen queren einen Wasserfall, der bei höherer Wasserführung am Nachmittag schwierig zu queren ist. Auf 2880 m, wenn sich das enge Tal zu einem Kessel ausweitet, verlässt man die Wegmarkierungen am Gletscherrand und steigt entweder über die Seitenmoräne oder die Gletscherschliffplatten aufwärts. Auf den Platten finden sich teilweise rote Punkte, diese sind jedoch zu spärlich, um wirklich bei der Wegfindung zu helfen. Steigt man über das Moränengeröll auf, findet man bald Steinmännchen, die zum Überrest des östlichen Gletscherarms des Collerin Gletschers führen. Bei einem kleinen Seelein auf 3150 m vereinigen sich beide Varianten wieder. Danach geht es in nordwestlicher Richtung über eine Altschneerinne (Rest des westlichen Gletscherarms) zum Geröllfeld unterhalb des Passo di Chalanson Superiore (3350). Auf der Anhöhe erreicht man die französische Grenze. Nun steigt man an der wenigsten steilen Stelle den Gletscher hinauf zum Grat, der den Monte Collerin und den Albaron verbindet. Das erste Drittel des Grates ist breit und Gehgelände, ab dem zweiten Drittel steilt sich der Grat auf und man muss etwas kraxeln. Schwieriger als II wird es bei guter Routenwahl jedoch nicht. Einen Felsvorsprung mit Kreuz umgeht man am besten links in der Geröllflanke. Dazu steigt man über eine geneigte Platte leicht abwärts, quert dann an der Felswand entlang und steigt nach dem Ende der Felswand auf Pfadspuren im feinen Schutt wieder auf den Grat. Nach einem kurzen Kamin (II) erreicht man einen Pfad auf der rechten Gratseite, der einen auf das große Gipfelplateau bringt. Der höchste Punkt ist mit einem großen Steinmann markiert. 

Abstieg nach Pian della Mussa (2040 Hm, 10 km, 4:30 – 5:00 h) 
Wer noch Kraft hat, kann beim Rückweg noch einen kurzen Abstecher zum Monte Collerin/Pointe du Colerin machen (+ ca. 30 min hin und zurück). Im Gegensatz zum Albaron findet man hier eine Madonnenstatue, der Gipfel steht ja in Italien, und ein Gipfelbuch. Der Ausblick auf die Bessanese und der Rückblick zum Albaron sind den zusätzlichen Zeitaufwand wert. Der Rückweg erfolgt wie beim Aufstieg. Bei großer Wasserführung kann es sein, dass der Wasserfall auf dem Weg nicht mehr passierbar ist. Dann muss man evtl. bis zum Talboden absteigen, um den Strom zu queren. Wer nicht zum Rifugio Gastaldi zurückkehren möchte, nimmt an der Wegkreuzung „Pian Gias“ den Weg Nr. 223 nach Pian della Mussa, so vermeidet man den Gegenanstieg zum Rifugio Gastaldi.