Grande Motte
Die Grande Motte ist mit den Bahnen des Skigebiets Tignes sehr gut erschlossen. Der Schönheit des Eisgipfels tut dies aber keinen Abbruch, ohnehin befördern die Bahnen im Sommer nur Fußgänger. Von der Bergstation der Seilbahn sind es nur 200 Höhenmeter bis zum Gipfel, doch diese haben es in sich: Zuerst wartet eine Kletterstelle im II. Schwierigkeitsgrat, danach ein bis zu 40° steiler Firngrat. Trotz der Kürze also nichts für Hochtouren-Neulinge, eher eine Teststrecke für Aspiranten französischer «PD» Touren, die etwas knackiger sind als in den Ostalpen.
Die ersten 1000 Höhenmeter überwindet man mit dem „Funiculaire Perce Neige“ in nur 7 Minuten. An der Bergstation «Le Panoramic» muss man dann auf die Gondel umsteigen, diese bringt einen bis auf 3456 Meter zur Bergstation Grande Motte. Dort geht es gleich ohne Warmlaufphase zur Sache: Eine steile Felswand im II. Schwierigkeitsgrat muss überwunden werden. Die Felsqualität ist leider nicht die beste, so ist es gut, dass im oberen Bereich Fixseile montiert wurden, die später beim Abstieg sehr hilfreich sind. Oberhalb der Felswand gibt es ein kleines Plateau, hier kann man sich für den Aufstieg auf den Firngrat vorbereiten. Dieser erreicht im unteren Bereich an die 40°, nach oben hin flacht er ab. Alternativ kann man auch entlang der felsigen Gratkante noch etwas hochsteigen und dann von der rechten Flanke auf den Grat queren, das ist etwas weniger exponiert. Am Gipfel wird man dann mit einer beeindruckenden Nahsicht auf die Grande Casse, den höchsten Berg der Vanoise belohnt.
Abstieg wie Aufstieg.
