Bergfexin

Hoher Dachstein

mountaineering

L I C

2995 m

13 km

1500 Hm

8 h

Dachstein Südwandbahn

Der Hohe Dachstein ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Berg: Er ist der höchste Berg von gleich zwei Bundesländern, der Steiermark und Oberösterreich, der zweithöchste Berg der nördlichen Ostalpen und er beheimatet auch den östlichsten Gletscherkomplex der Alpen. Auch für die Bergsteigergeschichte hat er eine besondere Bedeutung: Der Randkluftsteig ist der älteste Klettersteig der Alpen. Allerdings macht der Klimawandel dieser historischen Route zu schaffen: Riesige Querspalten machen den Zustieg gerade später in der Saison unpassierbar. Am Schulteranstieg ist man wegen der präparierten Spur zur Seethalerhütte meist auf der sicheren Seite, aber auch hier kann einem die Randspalte zu etwas Improvisation zwingen! Der Gipfelblick wird von den Bebauungen auf dem Hunerkogel zum Glück wenig beeinträchtigt, und wenn man sich den Gipfel von der Talstation aus erarbeitet hat, hat man auch das Gefühl, einen richtig grossen Berg bezwungen zu haben!

Hunerschartensteig 
Vom Parkplatz der Dachstein-Südwandbahn wandert man durch Lärchenwald Richtung Dachstein-Südwand-Hütte los. Diese ist auf breitem, gut ausgebautem Weg schnell erreicht. Oberhalb der Hütte hält der Weg bereits eine erste Kraxelstelle bereit. Der Pfad führt über einen Rücken in das Geröllkar «Obere Schwadering» hinein. Im Zickzack steigt man unterhalb der Seilbahn auf die Felswand zu, die scheinbar keinen Ausweg aus dem Kar erlaubt. Die Wand wird mithilfe eines leichten Klettersteigs überwunden. Der untere Teil bis zum Abzweig des Skywalk-Klettersteigs ist A/B und kann von Geübten auch ohne Klettersteigset gemacht werden. Nach dem Abzweig wird es luftiger: Eine lange glatte Felsplatte muss unter Zuhilfenahme von Eisenstiften erklettert werden. Am Ende der Platte ist die Hunerscharte erreicht.

Über den Schladminger und Halstätter Gletscher zur «Schulter» 
Von der Hunerscharte steigt man über loses Geröll auf den Schladminger Gletscher. Je nach Verhältnissen kommen nun die Steigeisen zum Einsatz. In der Regel führt eine präparierte Spur zum Gjaidsteinsattel, der schmalsten Stelle des Gletschers, hinauf. Dahinter stösst noch eine weitere präparierte Spur vom Hunerkogel hinzu. Dieser folgt man über den Hallstätter Gletscher und bis kurz vor der Seethalerhütte. Auf dem Korridor sind alle Spalten aufgefüllt, sodass man dort gefahrlos laufen kann. Abseits davon gibt es jedoch auch grosse Spalten! Auch auf den wenigen Metern zwischen der präparierten Spur und dem Schultersteig gibt es einige Querspalten. Um diese zu vermeiden, hält man nicht direkt auf die Schulter zu, sondern geht noch etwas weiter Richtung Seethalerhütte und nähert sich dann parallel zu den Spalten der Wand an. Der Übergang vom Eis auf den Klettersteig ist je nach Breite der Randspalte unterschiedlich schwierig.

Schultersteig 
Der Beginn des Schultersteigs ist vertikal (C) und ziemlich luftig und auch der Fels ist schon etwas speckig. Ca. 20 m über der Gletscheroberfläche findet man ein altes Alpenvereinsschild auf dem «Steig nur für Geübte» steht – früher war der C Teil also um einiges kürzer.  Nach dem steilen Einstieg geht es einfacher (A/B) den abflachenden Sporn hinauf und man erreicht die waagrechte «Schulter». Ein gesicherter Weg (A) führt über ein schmales Band hinüber zum eigentlichen Gipfelaufbau. An einer Gedenktafel vereinigt sich der Schultersteig mit dem Randkluftsteig. Man übersteigt in einem Spreizschritt eine Rinne zwischen einem vorgelagerten Block und der Felswand und klettert dann über viele kurze senkrechte Stufen mit Tritthilfen zum Gipfel hinauf (B).

Abstieg wie Aufstieg oder via Westgrat (B) und Steinerscharte. In diesem Fall sollte man auf jeden Fall Gletscherausrüstung dabeihaben.

Abstieg wie Aufstieg oder via Westgrat (B) und Steinerscharte. In diesem Fall sollte man auf jeden Fall Gletscherausrüstung dabeihaben.