Bergfexin

Piz Buin,
Silvrettahorn,
Schneeglocke 

WS II < 30°

3312 m

26 km

1350 Hm

10 h

Bielerhöhe

Der Piz Buin und das Silvrettahorn sind neben der Dreiländerspitze die bekanntesten Gipfel der Silvrettagruppe und gehören zu den beliebtesten Hochtouren von der Wiesbadener Hütte. Konditionsstarke Bergsteiger können die beiden Gipfel gut an einem Tag machen und noch dazu die Überschreitung zur Schneeglocke anhängen. So kommt man zusätzlich in den Genuss eines alternativen Abstiegs zum Silvretta-Stausee. Wer es lieber entspannter angeht, kann auch nur die Überschreitung vom Silvrettahorn zur Schneeglocke machen, auch das ist an sich schon eine sehr lohende eigenständige Tour.

Piz Buin (WS II, 3:30 h) 
Der Weg von der Wiesbadener Hütte über die Grüne Kuppe ist bestens ausgetreten und mit Punkten markiert. In der Schotterebene unter dem Ochsentaler Gletscher gibt es je nach Nachttemperaturen breite Gletscherbäche zu queren. Steinmännchen leiten von der Ebene weg durch die Felsstufen hoch zum Gletscherrand. Zunächst hält man sich am westlichen Rand und schwenkt dann unterhalb des Signalhorns Richtung Piz Buin, so vermeidet man die Spaltenzone in der Gletschermitte. An der Buinlücke muss man sich vor Steinschlag vom Kleinen Piz Buin in Acht nehmen. Von der Lücke führt eine deutliche Spur diagonal durch den unteren Schutthang. Bei dem Absatz mit Gedenktafel gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ein schmales, sehr ausgesetztem Band links der Tafel nehmen, oder durch die Rinne mit der Tafel (II) klettern. Dort gibt es auch Bohrhaken. Nimmt man die Querung, erreicht man durch einen kurzen Kamin (I) das Gipfelgeröllfeld, klettert man durch dien Rinne, erreicht man einen Absatz und klettert bei den Bohrhaken eine weitere Rinne hinauf und erreicht so ebenfalls das Geröllfeld. Über dieses führt ein gut gespurter Weg zum Gipfel.

Silvrettahorn (WS- I, 2 h) 
Von der Buinlücke geht es ohne viel Höhenverlust auf der Aufstiegsspur zurück unter das Signalhorn. Statt der Spur nach unten zu folgen, steigt man nun unter Signalhorn und Egghorn zur Egghornlücke auf. Von der Egghornlücke gelangt man auf Wegspuren zum Beginn der Felszone, hier weist ein großer Steinmann auf den Einstieg hin. Es gibt rechts davon noch eine Spur, die weiter im Geröll hochführt. Danach geht es auf den Grat, der einige Kraxelstellen zu bieten hat und ggf. an Bohrhaken gesichert werden kann.

Gratwanderung Silvrettahorn – Piz Grambola (Knoten) – Schneeglocke (T5, 1:30 h) 
Der Grat ist weniger schwierig, als er vom Silvrettahorn aussieht. Vom Gipfel führt eine gute Spur im Schotter die Nordwestflanke hinab. Auf dem flachen Sattel bei P. 3141 hält sich meist lange ein grosses Firnfeld. Danach sind zwei kleinere Graterhebungen zu überklettern, bis man vor dem Piz Grambolas (Knoten) steht. Diesen kann man direkt überklettern (2b, keine Haken) oder in der Westflanke umgehen (Steinmann und Spuren). Der Hang dort ist abschüssig, aber der feine Schotter ist griffig und rutscht nicht. Nach dem Besuch beim Gipfelkreuz des Piz Garmbola folgt eine Abkletterstelle, dann ist es mit den technischen Schwierigkeiten vorbei. Über den breiten Schuttgrat geht es hoch zur Schneeglocke.

Abstieg über den Klostertaler Gletscher ins Klostertal (L, 3 h) 
Vor dem Piz Grambolas zweigt eine Spur ab, die den Felsaufbau westlich umgeht und diagonal hinunter zur Rotfluelücke führt. Der Hang hat an die 40°, aber der feine Schutt ist griffig und rutscht kaum. Neben einem gewaltigen Windkolk steigt man auf den Klostertaler Gletscher. Diesem folgt man nicht bis zum Ende, sondern verlässt ihn auf 2730 m Höhe bei einem markanten Schottergraben. Steinmännchen leiten nun über die südliche Seitenmoräne hinunter zum Wanderweg Rote Furka-Silvretta-Stausee. Von der Wegkreuzung folgt man dem Wanderweg auf der östlichen Flussseite zur Klostertaler Umwelthütte (nicht bewirtschaftet). Von dort geht es schneller über den Fahrweg zurück zum Silvretta Stausee, der Wanderweg auf der anderen Flussseite ist in schlechtem Zustand. Idealerweise wandert man auf der westlichen Uferseite zurück zur Bielerhöhe (2022 gesperrt).