Bergfexin

Bobotov Kuk & Terzin Bogaz

mountaineering

T4+ I

2523 m

23 km

2100 Hm

9 h

Vilotija Blečića, Žabljak

Der Bobotov Kuk ist der höchste vollständig in Montenegro liegende Gipfel und hat aufgrund seiner zentralen Lage im Landesinneren eine weitaus grössere Bedeutung für die Montenegriner als die drei höheren albanischen Grenzgipfel. Der Bobotov Kuk liegt im Durmitor Nationalpark, dessen glazial geprägte Kalklandschaft den Ostalpen sehr ähnlich ist. Die Besteigung des Gipfelzackens erfordert Erfahrung in alpiner Umgebung. Der kürzeste Zustieg zum Gipfel erfolgt vom höchsten Punkt (Sedlo) der Passstrasse von Žabljak nach Plužine. Dieser Weg ist jedoch stark frequentiert und schon stark erodiert. Eine schönere, ruhigere Alternative ist der Weg von Žabljak. Dieser Weg ist zwar um einiges länger, dafür aber landschaftlich sehr abwechslungsreich und garantiert nicht überlaufen. So kann man auch gleich am Morgen in aller Ruhe das bekannteste Postkartenmotiv des Durmitor Nationalparks erleben, den Crno Jezero (Schwarzer See). Der auf der openstreetmap eingezeichnete Übergang über die Trojni Prevoj zum Terzin Bogaz existiert nicht. Erst ab dem Gipfel gibt es wieder einen markierten Steig nach Žabljak. Wer einen kürzeren Rückweg sucht, der kann auf dem Normalweg zum «Sedlo» absteigen und mit dem Taxi oder per Anhalter zurück nach Žabljak fahren.

Aufstieg von Žabljak  
Vom Wanderparkplatz in der Vilotija Blečića folgt man dem Wanderweg zum Schwarzen See. Der Weg führt über eine Brücke zur Seezufahrtsstrasse, die aber für Autos gesperrt ist. Beim Restaurant angekommen kann man je nach Wasserstand direkt am Seeufer entlanggehen oder man folgt dem offiziellen Wanderweg im Wald. Falls man dem Ufer folgt, sollte man aufpassen, dass man den Abzweig zur Jakšića mlin nicht verpasst. Von der Mühle folgt man dem steinigen Weg durch den Wald aufwärts. Nach dem Abzweig zur Ledena Pećina wandert man durch ein Tal zum Durmitor Camp/Katun Lokvice. Die einfachen Hütten liegen oberhalb einer tiefen Senke mit dem Seeauge Lokvice, ein Relikt der letzten Eiszeit. Der Weg führt oberhalb des Seeleins durch einen Schotterhang auf die verkarstete Hochebene Valoviti do hinauf. In den tiefen Dolinen finden sich bis in den Herbst Schneereste. Mit etwas Geturne über grosse Felsblöcke erreicht man schliesslich die Einsattelung Velika Previja. Ab dort ist der Weg gleich wie die Sedlo-Variante. Der Weg führt auf einem schmalen Band westlich am felsigen Gipfelkopf vorbei zum Beginn der gesicherten Kraxelpassage. Ein mit Plastik ummanteltes Stahlkabel hilft über die steilste Passage auf den kurzen Gipfelgrat hinauf.

Aussicht auf den Veliko Skrcko Jezero
Gipfelblick Richtung Žabljak

Weiter zum Terzin Bogaz 
Der Abstieg bis zur Scharte Velika Previja erfolgt auf dem Hinweg. Dann folgt man der Südroute bis zu einem Abzweig, wo sich die Sedlo- und Dobri do Variante trennen. Man nimmt den Abzweig zum Zeleni vir, ein kleiner See. Von dort führt der Weg leicht ansteigend an der Westflanke des Zupci vorbei in das Surutka-Hochtal. Der Abzweig zum Pass Trojni Prevoj befindet sich hinter der Quelle Lednički izvor. Der Weg ist jedoch nicht markiert und in dem Geröllfeld unten habe ich auch keine Begehungsspuren gesehen. Im steilen Grashang darüber gab es jedoch so etwas wie eine Spur, sogar Bohrhaken habe ich an den Felsen des Zupci entdeckt. Nach Überquerung des Sattels verliert sich der Abstiegspfad wieder. Am besten versucht man einfach, dem gpx track zu folgen. In der Mulde «Zelena Lovka» angekommen wendet man sich Richtung Südost und überquert eine Anhöhe. Dahinter gibt es ansatzweise schwache Spuren, die zum Sattel zwischen Terzin Bogaz und Šljeme (Mala Previja) führen. Der Aufstieg vom Sattel über den Südgrat zum Terzin Bogaz ist mit etwas Kraxelei verbunden. Vom Gipfel hat man einen tollen Ausblick auf den Bobotov Kuk und die Nordwand des Šljeme.

Abstieg vom Terzin Bogaz nach Žabljak  
Der Abstieg zum Sattel Velika Previja ist dann zum Glück wieder markiert und die Kletterstellen sind mit Kabeln gesichert. An der Wegkreuzung am Sattel nimmt man den linken Abzweig, um den Umweg über das «Alpinisten-Biwak» zu vermeiden. Dieses liegt am Rand des «Gletschers» Debeli Namet unter der beeindruckenden Nordwand des Vrh Šljemena. Der Rüückweg führt durch das Velika Kalica Tal über den Struga-Sattel in den Wald hinein. Vorbei am Orin katun geht es durch dichten Fichtenwald zum Ostufer des Schwarzen Sees. Von dort geht es auf bekanntem Weg zum Parkplatz zurück.