Bergfexin

Pico Torrecilla

mountaineering

T3+ I

1919 m

19 / 21 km

1100 / 1200 Hm

7 h

Mirador Luis Ceballos

Torrecilla heißt übersetzt kleiner Turm. Aber keine Sorge, der Weg zum Gipfel ist zwar etwas steil, klettern muss man jedoch nicht. Lediglich bei der optionalen Besteigung des markanten Felskopfs Peñón de los Enamorados («Fels der Liebenden») braucht man kurz die Hände. Die Aussicht vom Torrecilla reicht bei klarem Wetter von der über 3000 m hohen Sierra Nevada bis zur marokkanischen Küste und Gibraltar. Auch Botanik-Freunde kommen bei dieser Tour auf ihre Kosten: In der Sierra de las Nieves gibt es den größten Bestand der seltenen Igel-Tanne (Abies pinsapo) in ganz Spanien (24 km²). Die Igel-Tanne wächst nur in drei Gebirgsregionen in Südspanien (insgesamt 27 km²) und einem isolierten Standort in Marokko. Oberhalb der Baumgrenze trifft man auf Salbei, Rosmarin und Wacholder. Mein Abstieg (orange) war etwas abenteuerlich, die in der openstreetmap eingezeichneten Pfade waren kaum vorhanden. Folgt man der «roten» Route, bleibt man auf offiziell markierten Wegen, dafür hat man aber mehr gleiche Wegstrecke.

Aufstieg via Peñón de los Enamorados und Quelle Pilar de Tolox
Vom Mirador Luis Ceballos (Caucón) folgt man dem ausgeschilderten Wanderweg Caucón – Peñón de los Enamorados in den Igel-Tannenwald hinein. Bei einer mit zwei aufgestellten Steinen markierten Kreuzung verlässt man kurz den markierten Wanderweg und nimmt eine Abkürzung, einen zu dem vom Mirador Puerto Saucillo kommenden Wanderweg bringt. Nun geht es flacher auf einem Höhenrücken entlang am Peñón de los Enamorados vorbei. Danach erreicht man die Wegkreuzung mit dem späteren Abstiegsweg. Man folgt dem Wegweiser zum Torrecilla, geht um den Cerro Alto herum und nimmt dann den linken Abzweig, um zum Pilar oder Cerro de Tolox zu gelangen. Unterhalb des höhlenreichen Felsens gibt es eine Quelle, wo man noch einmal Kräfte sammeln kann, bevor es zum steilen Schlussanstieg geht. Mehrere Trampelpfade führen die Nordwestflanke des Torrecilla hoch, den offiziell markierten Weg zu finden ist dabei gar nicht so einfach.

Optional: Kraxeln auf den Peñón de los Enamorados  
Man hält vom Wanderweg kommend auf die Ostflanke zu und erklettert den Gipfelkopf über eine gut gestufte Felsrampe. Der Abstieg erfolgt in Richtung Südwest auf Wegspuren zum Wanderweg.

Gipfel
Die Igel-Tanne findet man nur in der Sierra de las Nieves.

Abstieg via Wanderweg
Man kehrt auf dem Hinweg zur Kreuzung zwischen Cerro Alto und Peñón de los Enamorados zurück. Dort folgt man dem Weg durch ein Tälchen, dem Cañada de las Carnicerías, bis zum «Puerto de las Boas», wo die Abkürzung hinzutrifft. In der schattigen Nordflanke des Cerro del Chaparral geht es abwärts und folgt dem Wegweiser «Era de los Gamones» zum Mirador de la Caína. Von diesem Aussichtspunkt geht es durch dichten Igel-Tannenwald hinab zu unserem Startpunkt. Im Wald gibt es einige Infotafeln zur Vegetation der Sierra de las Nieves.

Abenteuerliche Abkürzung
Auf dem Torrecilla-Nordostgrat gibt es keine Wegspuren wie in der openstreetmap eingezeichnet. Dafür gibt es einen sehr deutlichen Pfad in der Ostflanke, der zum Paso de los Valientes führt. Von dort steigt man über ein Schuttfeld zum Grat auf und folgt diesem bis zur letzten namenlosen Erhebung, P. 1696. Kurz vor diesem «Gipfel» sollte eigentlich ein Pfad hinunter in das Tal Cañada Froncaire führen, dieser war allerdings nicht vorhanden. Somit stieg ich weglos entlang des Zauns zum Talgrund ab. Auf einem Felsen am tiefsten Punkt des Tals fand ich einen Steinmann. Nun ja nicht weiter nach oben auf den Cerro Estepilar klettern (wie ich es gemacht habe), sondern unterhalb Ostwand des Cerro Estepilar nach Los Horcajos queren. Dort wird der Weg kurz deutlicher. Der Aufstieg durch die Rinne des Cañada de las Carnicerías ist wieder mehr Schafspfad als Weg. Man endet schliesslich auf dem Plateau mit dem offiziellen Wanderweg. Diesem sollte man auch folgen und nicht auf die Idee kommen, dem «Alternativweg», einem Pfad, welcher in der Südwand des Cerro del Chaparral quert, zu folgen. Am Endpunkt des Pfads beim Mirador de la Caína warnt ein Schild vor Absturzgefahr.