Puig Major

T5 II
1415 m
17 km
1000 Hm
7 h
Coll dels Reis
Aufstieg zur Serra de na Rius
Die Tour startet an der Strasse zum Coll dels Reis. An der «Plataforma del Funicular» lassen sich 3-4 Autos parken. Tatsächlich plante man hier 1932 den Bau einer Seilbahn zum Gipfel. Man muss ein bisschen suchen, bis man die Steinmännchen findet, die einen durch die Càrritx hoch zu einem Sattel mit Steinmauer führen. Ab dort wird die Wegspur deutlicher. Es geht leicht abwärts zur Font de na Rius. Bei der Quelle muss man den Weg verlassen. Nach Begehungsspuren sucht man ab hier vergeblich.
Es geht einfach steil und weglos auf eine Felswand zu. An der Felswand steht ein neues Schild, welches das Fehlen der sonst allgegenwärtigen Steinmännchen erklärt – die Zone ist Vogelschutzgebiet und darf daher nicht betreten werden. Die Position ist strategisch nicht gerade klug gewählt – wer sich schonmal diesen Hang hochgekämpft hat, dreht jetzt ganz bestimmt nicht mehr um… Nach einem mühsamen Aufstieg durch eine Geröllrinne erreicht man den Rücken der Serra de na Rius:
Kletterei durch den Pas de sa Pomera Borda
Man überquert ein Steinmäuerchen und durchpflügt die Càrritx in Richtung des Grates. Dort geht es nun erstmal angenehmer weiter bis zur Knacknuss, den Pas de sa Pomera Borda. Warum dieser Pas (= Durchlass) den Namen Echte Mehlbeere (pomera borda) trägt, findet man heraus, wenn man den richtigen «Weg» findet: Einen echt engen Kamin, in dessen Mitte besagte Mehlbeere wächst. Über dieser Mehlbeere hängt ein Fixseil, das einem aus der Rinne hinaushilft. In anspruchsvollem steilem Gelände (T5-) kraxelt man weiter. Eine recht glatte II+ ist zum Glück mit einem weiteren Fixseil entschärft. Hat man das geschafft, landet man auf dem recht breiten Nordostgrat und erreicht den Vermessungspunkt auf dem Nordostgipfel (Espoló NE), der sich noch ausserhalb des militärischen Sperrgebiets befindet.
Der höchste Punkt bleibt verwehrt.
Wer auf der Seite des Gesetzes bleiben will, muss den gleichen Weg zurück, wobei ich das nur sehr erfahrenen Bergsteigern empfehlen würde. Da ich den Gipfel an Silvester bestiegen hatte, rechnete ich mit wenig Aufmerksamkeit und ging weiter bis vor die Absperrung des Radars, ohne dass sich eine Menschenseele zeigte.
Zusatz: Grat zum Penyal des Migdia
An der Absperrung vorbei geht es auf der Strasse bis zum Beginn des Penyal des Migdia Nordostgrates. Der Grat ist weniger schwierig, als er vom Puig Major ausgesehen hat, es gibt nur wenige leichte Ier Kraxelpassagen (T4). Nach dem Gipfel folgt man noch etwas weiter dem Grat und folgt dann Steinmännchen, die vom Grat hinunter zur Strasse leiten. Von dort könnte man über den «Arbona»pfad ganz legal zu Strasse absteigen, insofern man einen Transfer zurück zum Parkplatz organisieren kann ist das definitiv die beste Wahl!
Abstieg durch das Tal zwischen Puig Major und Puig de ses Vinyes
Insofern man wieder zum Ausgangspunkt zurück wandern muss, folgt man der Strasse bis zur letzten Kehre vor der Militärbasis «de Son Torrella». Die grosszügigen Kurven abkürzen geht in dem steilen Gelände übrigens schlecht. In der letzten Kurve steigt man durch hohes Gras auf einen Forstweg hinunter. Ein Hinweisschild an einem Zaun verbietet lediglich das Pilze sammeln. Somit ist man ab hier wieder auf der legalen Seite. Der gute Feldweg endet bald und wieder leiten Steinmännchen durch Càrritx zum Coll de s’Escudella. Ab hier hat man es fast geschafft, man muss nur den Durchlass im Weidezaun finden, dann gelangt man auf den breiten Weg durch Schafsweiden in Richtung des Landguts Turixant de dalt. An einem Fluss verzweigt sich der Weg, hier muss man einen Bach überqueren und wandert durch Steineichenwald weiter zu einer nächsten Kreuzung, wo man leicht bergauf (links) geht. Leider endet der gute Weg abrupt auf einer Felsterrasse über einer Klippe. Auf der openstreetmap ist hier zwar ein Pfad eingezeichnet, der letzte Kilometer zum Parkplatz ist dann wieder ausgesprochen mühsam – erst durch ein Loch im Zaun kriechen und dann weglos durch die Càrritx zurückkämpfen.