Ouzoud-Wasserfälle
Die Ouzoud-Wasserfälle gehören zu den Top-Sehenswürdigkeiten Marokkos. In der Nähe des Dorfes Ouzoud ergiesst sich das Wasser des Flusses Oued Tissakht in mehreren Kaskaden über eine 110 m hohe rote Felswand in einen kleinen See. Auch für den wasserverwöhnten Mitteleuropäer sind die Wassermassen eindrücklich, umso mehr, weil das Grün um die Wasserfälle in starkem Kontrast zu der trockenen Landschaft des Mittleren Atlas steht. Besonders in den heissen Sommermonaten suchen die Marokkaner in Ouzoud Erfrischung und lassen sich mit Booten über den See rudern. Am besten besucht man die Wasserfälle im Frühling, dann führen sie auch am meisten Wasser. Ruhe findet man am ehesten frühmorgens oder abends, tagsüber sollte man sich auf Trubel à la Marrakesch City einstellen. Für das begehrte Foto auf dem Felsen vor dem Wasserfall muss man nicht selten anstehen und beim Ab- und Aufstieg versuchen die Laden- und Lokalbesitzer Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die Tour zu den Wasserfällen lässt sich von Marrakesch mit einer geführten Tour oder auf eigene Faust mit dem Mietauto unternehmen. Da die Fahrt über die kurvigen Landstrassen mindestens 3 Stunden in Anspruch nimmt, sollte man für den Ausflug den ganzen Tag einplanen. An Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort würde es auch nicht mangeln.
Wir folgen dem Dorfweg zum Aussichtsbalkon am oberen Ende der Wasserfälle. Hier kann man oft die zutraulichen Berberaffen beobachten, die um den Wasserfall leben. Anschliessend überqueren wir den Fluss Oued Tissakht auf einer Brücke und gelangen auf die Nordseite der Wasserfälle. Ein breiter Pflasterweg führt an der Klippe entlang bis zu einem Olivenhain. Im Schatten der Bäume geht es in vielen Kurven über einen sandigen, teils steilen Weg zum Fuss des Wasserfalls hinunter. Der Fluss wird auf Steinen oder Sandsäcken überquert, eine Brücke (Stand Mai 2024) ist gerade im Bau. Auf der Südseite befindet sich der begehrte Fotospot, ein Felsen, von dem man einen besonders guten Blick auf den Wasserfall hat. Daneben versuchen die Lokalbesitzer, die Wartenden abzuwerben. Der Aufstieg auf der Südseite schlängelt sich zwischen zahlreichen Läden und Lokalen hindurch. Es lohnt sich, den Abstecher zum südlichen Aussichtspunkt zu machen. Über viele Treppenstufen geht es dann wieder zum Dorfplatz hinauf und zurück zum Parkplatz.
